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singapur ׀ wow! gardens by the bay! ein traumhaft schöner ort!

16. März 2018

als wir morgens ankamen, waren wir ehrlich gesagt wenig begeistert von dem stadtstaat singapur. aber bereits am abend war ich völlig hin und weg und beeindruckt, was diese stadt für die allgemeinheit geschaffen hat. alleine dafür, hat sich die reise gelohnt. es fiel mir richtig schwer, mich wieder loszureißen von diesem traumhaften anblick. eine landschaft, wie im paradies… aber, wie immer, von vorne.

singapur, die stadt der verbote. noch nirgends sind uns in den ersten stunden so viele verbotsschilder aufgefallen, wie hier. nicht spucken, anlehnen, rennen, radfahren, skaten, boarden, essen. atmen ist wie überall erlaubt. an der bushaltestelle am flughafen haben wir ersten kontakt mit den bewohnern. eine junge frau, die wir ansprechen, versucht mit uns den richtigen bus ausfindig zu machen, der uns in die stadt bringt. genauso freundlich und engagiert ist auch unser busfahrer, der uns zeichen gibt, wann wir raus müssen und uns gleich noch unseren anschlussbus raussucht. super nett.

die geheime tür

der umstand, dass wir den hoteleingang, eine tür versteckt und nicht beschriftet zwischen verschiedenen läden, erst nicht finden und uns der mann an der rezeption ziemlich unfreundlich anblafft, widerlegt den ersten freundlichen eindruck ein bisschen. er findet meinen spruch zur ‚geheimen tür‘ wohl nicht so lustig und schickt uns erst mal auf die terrasse, da unser zimmer noch nicht fertig ist. ohne widerrede verziehen wir uns.

leckeres essen und der freundliche service der netten inder, gleich neben unserem hotel, lassen unsere laune später wieder deutlich steigen. stefans zigarettchen danach zieht ein weitere verbotswarnung nach sich. ein nachbar alarmiert ihn, auf keinen fall in verbotszonen zu rauchen oder eine kippe wegzuwerfen. die polizei kenne kein pardon und lasse auch keinerlei ausreden zu. hohe geldstrafen werden verhängt. so halten sie hier die stadt sauber und ordentlich, meint er kopfschüttelnd. drogenhändler erwarte gar die todesstrafe. was so gar nicht zu dem bild passt ist die tatsache, dass die leihfahrräder singapurs kunterbunt und kreuz und quer abgestellt werden können und dürfen. schön ist das auch nicht, aber das ist wohl okay.

auf der fahrt in die innenstadt offenbart uns der blick aus dem bus eine steril weiße und nüchterne vorstadt. stefan ist wenig begeistert. der farblose himmel über uns tut sein übriges. in sachen sehenswürdigkeiten hat die stadt nicht allzu viel zu bieten. deshalb haben wir hier auch nur zwei nächte eingeplant und starten gleich mit dem highlight: die ‚gardens by the bay‘. schon im flugzeug haben wir über das i light-licht-festival gelesen, das zur zeit an der marina bay stattfindet. dort angekommen präsentiert sich uns allerdings wieder alles ton-in-ton. eine graue skyline vor genauso grauem himmel. lediglich der riesige ‚art zoo‘, ein für kinder aufgebautes hopsburg-schlaraffenland, lenkt mit riesenkäfer, affe, flamingo und co. quietschebunt von der eintönigkeit ab.

alles so schön bunt hier

in den ‚gardens by the bay‘ sitzend warten wir hoffnungsvoll auf die dämmerung. und dann, mit einbruch der dunkelheit, verwandelt sich tatsächlich die tristheit der stadt, was sicherlich ein stück weit auch am wetter liegt, in ein unbeschreibliches paradies der farben. alles leuchtet. stefan hat schon oft gesagt, dass die städte bei nacht einfach schöner aussehen. aber das hier übertrifft wirklich alles bisher gesehene. farbexplosion!

die vision der regionalen und internationalen experten und architekten sowie der stadt war, einen garten zu entwickeln, den wirklich alle genießen können und schätzen werden. das team bestehend aus landschaftsarchitekten, gärtnern, baumzüchtern, ingenieuren und vielen weiteren fachleuten hat großartige arbeit geleistet und auch schon viele preise und auszeichnungen erhalten. und das mit guten recht.

hand in hand spazieren wir durch die palmengesäumten wege und lassen uns von der grandiosen stimmung einfangen. die hohen sky-trees begeistern mit vertikalen gärten. jeder einzelne baum hat eine lebende haut, ist begrünt und mehr oder weniger bewachsen. grüne schlingpflanzen vereinen sich mit blühenden kletterpflanzen und buhlen im wettstreit um aufmerksamkeit. über 160.000 tropische pflanzen und mehr als 200 arten finden sich in den gärten. elf der bäume sind außerdem mit solarzellen bestückt. es gibt drei verschiedene bereiche mit den großen „bäumen“. zwei mal drei bäume (silver und golden garden) und vor dem riesigen ‚marina bay sands‘ hotel mit den drei türmen und dem 340 meter vertikalen dachgarten nebst 146 meter langem infinity-pool, stehen noch mal zwölf der sky-trees (super tree grove).

perspektivenwechsel

im golden garden, wo sich drei bäume befinden, legen wir uns auf die breit gemauerte umrundung direkt unterhalb des sky-trees und schauen liegend in die kronen vor dem dunklen himmel. obwohl hier einige besucher unterwegs sind, ist die stimmung grandios. wir blenden die menschen und das gemurmel komplett aus und fühlen uns wie in einer anderen welt. großartig. aber es geht noch besser. wir finden im park tatsächlich ein plätzchen, einen kleinen hügel, wo außer uns nur noch drei andere besucher verweilen und man einen grandiosen blick auf die supertrees hat. der zeitpunkt ist goldrichtig.

wow! wower! am wowsten!

filmmusik aus ’star wars‘ ertönt und im einklang der melodie erblühen die bäume, wechseln ihre farben, glitzern und blinken. das licht wird sanft um kurz darauf wieder kraftvoll zu leuchten. ein außergewöhnlich spektakuläres bild. alles scheint unwirklich, als würde man sich in einer anderen welt, fast schon auf einem anderen planeten befinden. science fiction. die filmmelodien von ‚fluch der karibik‘ und ‚indiana jones‘ ertönen und die bäume geben sich auch diesen noten hin. mittels licht bersten sie auf, und fallen ins friedliche zurück. ich kann mich gar nicht satt sehen. es wirkt total unrealistisch, aber unfassbar schön. alles passt und ist stimmig. die leuchtenden (halb-)künstlichen bäume, die glänzenden hochhäuser im hintergrund, palmen, die sich wiegen und der dunkle himmel mit den kleinen, grauen wolken, die jetzt lila scheinen. unter den füßen der weiche grasboden. ein wow jagt das nächste und ich schaue mit glänzenden augen immer wieder zu stefan. er lacht nur als ich ihn zum hundertsten mal frage: „ist das nicht ein traum? wunderschön? sag doch mal!“ oh mein gott. es gibt so viele tolle momente auf dieser reise, die man nie mehr vergessen möchte. und das schönste ist, wenn man dann arm in arm diesen moment zu zweit genießen und seine begeisterung teilen kann. und ich manchmal auch das ein oder andere „gerührte“ tränchen verdrücken darf. stefan, so schön mit dir zu reisen!

nur mit mühe lasse ich mich überreden, diesen platz auf dem kleinen hügel zu verlassen. ich denke schon über schlafsäcke nach und campieren. aber gegen elf werden die lichter ausgeschaltet und alles liegt still und ruhig, bereit für die nacht. der park ist offen und frei zugänglich, deshalb flanieren wir noch ein bisschen und stoßen noch auf die ein oder andere skulptur. zum beispiel das übergroße baby. das werk trägt den namen planet und zeigt den sohn des künstlers als baby. das gewicht ist so auf die rechte hand des kindes ausbalanciert, das es aussieht, als würde es vor den hochhäusern schweben.

lichtblicke

die skyscraper, die uns am nachmittag nicht überzeugen konnten, sind mittlerweile ebenfalls angestrahlt und um ein weites attraktiver. dennoch stiehlt ihnen eines der anderen gebäude die show. das futuristische gebäude des art science-museums in form einer blume ist so schon ziemlich spektakulär. durch das i light-licht-festival wird aber alles noch einmal aufsehenerregender in szene gesetzt. in regelmäßigen abständen wird ein video mit musikalischer untermalung auf die drei großen blüten-blätter projiziert. das ist ebenfalls unglaublich cool. ich könnte mir das 1000 mal ansehen. und auch die helix-brücke, die den strang einer dna darstellen soll, überzeugt mich bei nacht und beleuchtet um einiges mehr als im tageslicht. eine tolle show. man kann sich wirklich nicht satt sehen. völlig überwältigt von den eindrücken machen wir uns auf den heimweg. was für ein grandioser abend!

haare schön und ab die post

zwei missionen stehen für den nächsten tag an. mission 1: ich muss zum friseur. klingt komisch, aber wenn es um meine haare geht, bin ich ein schisser. ich glaube, ich habe mir noch nie selbst eine farbe aufgetragen. und da die grauen strähnen nach 3 ½ monaten etwas überhand nehmen, hab ich mich auf die suche nach einem friseur gemacht, der mit wella arbeitet. meine friseurin hat mir nämlich aufgeschrieben, welche farben sie mir immer zusammen mixt. voll spießig, oder? aber was solls. eigentlich dachte ich ja, sie kommt einfach mal urlaubsmäßig vorbei gedüst, wenn es soweit ist. aber irgendwie kam der vorschlag nicht so gut an ; ) nicht weit entfernt von unserem hotel, lassen wir uns zu fuss zum friseur navigieren. zuerst scheint es, als wollten sie mich wieder wegschicken, weil ich keinen termin habe. aber dann liefert mich die chefin ihren fähigen azubis aus. et voila. nach ca. 2 stunden hab ich die haare wieder schön. yay!

mission 2: stefan möchte ein päckchen nach hause schicken. gar nicht so einfach, ein postamt zu finden. wir sind ein weilchen unterwegs, bis wir die singapur post im dritten stock eines kaufhauses aufspüren. der freundliche mitarbeiter berät uns, klebt mit uns und wir schicken den dicken umschlag auf die reise. zwei monate wird er per schiff unterwegs sein und ist trotzdem lange vor uns zuhause. ha!

treiben lassen

den rest des tages streifen wir durch die stadt, um am ende in little india und später in chinatown zu landen. irgendwie fühle ich mich gerne nach indien zurück versetzt. das viertel besteht auch hauptsächlich wieder aus kleinen kolonialhäuschen. in den eingängen der läden sitzen männer an nähmaschinen, es gibt tolles obst und gemüse und allerlei nippes und kleinkram. und: bunte graffitis.

eigentlich schon müde durch das viele laufen nehmen wir dann doch noch die metro und fahren nach chinatown, um dort ein bisschen zu stöbern. die geschäfte mit den fleischfladen sind hier populär und uns schon öfter aufgefallen. wir sind neugierig und dürfen probieren. bak kwa. es schmeckt sehr fettig, aber lecker. das verfahren wurde ursprünglich im alten china erfunden, als es noch keine kühlschränke gab. dünne fleischscheiben werden mit gewürzen wie zucker, honig, salz, sojasauce, reiswein mariniert und anschließend an der luft getrocknet und geräuchert. chinesische emigranten brachten bak kwa auch nach singapur. verführt von den vielen ständen mit filigranen zeichnungen, toller keramik und glänzenden souvenirs bummeln wir noch etwas durch die mit bunten lampions beleuchteten straßen chinatowns und nehmen dann den bus „nach hause“.

alleine für die gardens by the bay hat sich die reise nach singapur auf jeden fall gelohnt. ein unvergessliches, atemberaubendes erlebnis! und wir haben nicht mal alles gesehen. schön, dass wir auch noch die zeit des i light-festival erwischt haben. noch mehr großartige inszenierungen! coole sache, singapur. danke dafür! wir sind restlos begeistert!
 
 

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