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roadtrip patagonien ׀ über höhlenmalerei, extrem spitze berge und einen fantastischen traum in weiß

20. Oktober 2018

schon vor 10 jahren, als ich mit meinem vater und meiner schwester das erste mal in argentinien war, habe ich mich in das land verliebt. patagonien mussten wir damals aus zeitgründen außen vor lassen. aber jetzt ist es soweit. und was soll ich sagen: die landschaft ist einfach der knaller und selbst die schönsten bilder können das nur ein stückweit wiedergeben. spektakulär und man kommt aus dem schwärmen nicht mehr heraus. vom coolen moreno-gletscher will ich gar nicht mehr runter. wie ein kleines kind schiebe ich die unterlippe nach vorne, stampfe mit dem fuß auf und presse ein „ich will noch nicht heim!“ durch die lippen. nützt aber leider nichts…

läuft bei uns

oh oh. mittlerweile sind wir beide total erkältet und verbrauchen berge von taschentüchern. aber die reise durch patagonien geht natürlich trotzdem weiter. das nächste grenzhopping steht an. von ‚chile chico‘ (chile) fahren wir nach ‚perito moreno‘ (argentinien), um von dort aus die ‚cuevas de las manos‘ zu besichtigen. in südamerika gibt es an den tankstellen noch tankwarte und die sind menschlich ziemlich unterschiedlich. manche superfreundlich und fröhlich, andere mürrisch und mehr als wortkarg. die frau, die uns heute bedient, ist ganz speziell. alles was ich sage, wird mit einem ironischen unterton wiederholt. „noventa y tres!“. „uh, completo.“ dabei zieht sie immer ihre rechte augenbraue nach oben. stefan mutmasst, dass die frau eine art tourette-syndrom hat. schimpfworte fallen allerdings keine. zumindest nicht in unserer anwesenheit. vielleicht hatte die gute auch einfach nur einen schlechten tag.

geldsorgen

in dem kleinen örtchen ‚perito moreno‘, nicht zu verwechseln mit dem gletscher, das ist ein bisschen verwirrend, werden wir zum zweiten mal auf ein, wie wir finden, echtes problem aufmerksam. an den geldautomaten in argentinien lassen sich immer nur kleinste mengen an geld abheben. dafür zahlt man dann allerdings um so höhere gebühren. da wir die meisten zimmer in bar bezahlen, kommen wir erstens mit den beträgen nie weit und zweitens geht das mit den gebühren ganz schön in die kohle, haltet man sich ein weilchen im land auf. um dem ganzen aus dem weg zu gehen, wollen wir auf der bank nachfragen, ob das auch anders geht. ob wir zum beispiel am schalter mit dem pass eine größere menge abheben können? der security-mann an der tür allerdings meint bzw. so verstehen wir das, dass die bank erst um 15 uhr wieder öffnet und lässt uns nicht rein. mist.

mittagsschläfchen-camper

da wir durch die erkältung eh beide platt und angeschlagen sind nutzen wir die gunst der stunde, und probieren endlich mal unseren camper aus. auf einem großen parkplatz richten wir uns ein kuscheliges lager im südflügel von heisenberg ein, und machen ein gepflegtes mittagschläfchen. zurück bei der bank stellen wir später fest, dass wir das wohl falsch verstanden haben. der schalter ist für heute dicht. vielleicht kann uns die touristeninformation direkt nebenan einen tipp geben? fehlanzeige. der junge, ambitionierte mann kann uns auch nur raten, täglich an allen verfügbaren automaten geld zu holen. aber nicht mal das geht. die mission geld ist somit erst mal gescheitert.

missverständnis mal anders

mittlerweile ist es auch zu spät für die höhlen und wir beschließen, in ‚perito moreno‘ zu übernachten. auf einem flyer aus der touri-information suche ich mir den namen einer unterkunft aus. ‚doña maria‘, das klingt doch nett. das häuschen, das wir unter der adresse finden, sieht hübsch aus. wir klingeln. eine frau um die 65 öffnet uns die tür und wir sagen unseren gelernten satz auf spanisch auf. meist ernten wir danach eine salve aus spanischen sätzen. so auch von doña maria. ich verstehe irgendwas von kranke mutter, nicht sauber und dann hält sie inne und wartet. ah, okay, ich bin dran. als ich ihr sage, dass ich nur ganz wenig spanisch spreche, fragt sie erst mal kurz nach, ob stefan vielleicht…? nein? dann kommt sie ganz nah an mich heran und schreit mir das ganze noch mal ins gesicht. äh ja. da hat sie wohl was falsch verstanden. ich bin nicht taub, ich kann nur kein spanisch. das sie mich anlärmt, ändert daran nichts ; ). wir schaffen es tatsächlich ein bisschen smalltalk zu machen und sie zeigt uns auch das zimmer, aber es ist wirklich nicht sauber und am ende auch zu teuer. sie ist sehr putzig, aber übernachten wollen wir bei ihr nicht. das machen wir woanders.

car-sharing

argentinier in ländlichen gegenden haben die schlechte angewohnheit, das auto zu parken und einfach mal laufen zu lassen, während sie mehr oder weniger schnell in den supermarkt oder zur bank gehen. wenns warm ist, dass die klimaanlage weiter läuft, wenns kalt ist, bleibt es schön warm in der karre. wir denken kurz darüber nach, so unsere nächsten reiseabschnitte zu bewältigen. ins laufende, leere auto einsteigen, bis in den nächsten ort fahren, das auto dort abstellen und ins nächste einsteigen. könnte ernsthaft funktionieren.

höhlenmalerei

morgens um 7:40 uhr sitzen wir bereits wieder in heisenberg und verlassen ‚perito moreno‘. die heizung läuft auf hochtouren, genau wie die nase. draußen ist es frisch und der himmel ziemlich grau. aber wir sehen endlich die ersten guanakos in der weiten ebene mit den milliarden grasbüscheln. die hellbraunen tiere schauen so ein bisschen aus wie kleine kamele und leben vor allem im westlichen und südlichen südamerika. je näher wir den ‚cuevas de las manos‘, den höhlen der hände, kommen, desto bergiger wird es um uns herum. die höhlen selbst liegen in einer schlucht durch die der fluss ‚pinturas‘ fließt. punkt zehn, rechtzeitig zur öffnungszeit, stehen wir auf dem parkplatz. außer uns noch ein weiteres, lustiges auto – aus frankreich? ja, tatsächlich. das sympathische paar hat sich samt auto-wohnmobil nebst anhänger nach südamerika verschiffen lassen, um am ende ihrer reise in alaska anzukommen. chapeau! das wird mit sicherheit auch spannend. wer sich dafür interessiert, hier gehts zu ihrem blog (natürlich auf französisch)!

familienkunst

schon auf dem hof kommt uns valeria entgegen, die uns mit einem weiteren kollegen (eine art aufpasser) zu den höhlen führt, die eigentlich gar keine sind. die eigentliche höhle ist gesperrt. genauer gesagt sind es die außenwände, die wir besichtigen und die vor ca. 9000 jahren mit verschiedenen handnegativen „besprüht“, und mit jagdszenen und abstrakten figuren und tiermotiven bemalt wurden. valeria erklärt uns, was die archäologen seit der entdeckung 1941 herausgefunden haben.

einfallsreich

die familiengruppen bestanden damals wohl aus 20 bis 25 personen. die menschen lebten hauptsächlich von der jagd auf guanakos und ergänzten ihre ernährung unter anderem durch essbare pflanzen, barsch, nandus und wasserschnecken. an den malereien, in denen sie mehr oder weniger ihr leben und die für sie wichtige jagd dokumentierten, war die ganze familie beteiligt, was sich besonders an den verschieden großen abdrücken der hände deuten lässt. man geht davon aus, dass die hände mit den mündern gesprüht wurden. die farben wurden unter anderem aus verschiedenen mineralischen pigmenten hergestellt. aber auch huf-abdrücke von tieren wie nandus oder guanakos sind zu erkennen. zum malen der tierfiguren verwendeten sie nachweislich pflanzenfasern und tierhaare, am erstaunlichsten ist wieder, wie das ganze aufgrund der geschützten lage extrem gut erhalten blieb.

einmal puma bitte zum anschauen

zurück am auto setzt leichter niesel ein. wir verabschieden uns von den franzosen und weiter gehts zum nächsten ziel. etwas über 500 kilometer fahrt stehen an. menschen bzw. autos treffen wir nicht sonderlich viele. dafür ein stinktier, viele guanakos (oder guacamoles wie stefan sagt, da er sich den namen nicht merken kann) und etliche nandus, die immer fluchtartig das weite suchen, sobald man nur in ihre nähe kommt. so lustig, wie die fedrigen popöchen hin- und her wackeln, wenn sie übertrieben panisch in die pampa fliehen und irgendwann farblich mit dem hintergrund verschmelzen. stefan möchte so gerne einen puma sehen und versucht es mit einem wunsch ans universum. und, ohne scheiß, sein wunsch wird erfüllt. wir sehen einen puma. aber leider lebt er nicht mehr, sondern hängt tot über einem zaunpfahl. genauso wie ein fuchs, der ebenfalls an einem zaun drapiert ist. hm? als mahnmal? man weiß es nicht…

ich denke nicht, also bin ich entspannt

ich fahre. und die straße geht mal wieder kilometerweit geradeaus. stefan macht neben mir ein schläfchen. ich überlege, ob ich gerade was denke. och nö, sagt das hirn, lass mal für eine kleine weile. dann überlege ich doch wieder. natürlich. entlang der ewigen straßen stehen eigentlich immer auf beiden seiten zäune. grundstücksmarkierung? oder doch wegen der tiere? damit die nicht auf die fahrbahn rennen? ab und an sieht man zwar rinder oder schafe, aber weite strecken auch nichts. die guanakos springen mühelos drüber. ganz oft sieht man allerdings auch verendete tiere im zaun hängen. vielleicht haben sie sich auf der flucht verfangen?

schlammschlacht

irgendwann tuckern wir wieder über schotter. laut unserer offline-karte die nächsten 200 kilometer. mist. das sieht man leider nie auf der karte und es kostet natürlich zeit. anfangs geht es noch ganz okay. später kommen immer mehr pfützen und die erde ist schlammig. ich fahre mit tempo durch den matsch und bin ordentlich am schwimmen. heisenberg rutscht immer mal wieder weg. rechts. links. ich lenke dagegen und schwitze. huaaah. einerseits macht es irgendwie spaß, andererseits habe ich voll muffe, dass wir stecken bleiben. bisher kam uns hier noch kein mensch entgegen. um uns herum nur noch mehr nandus von hinten, guanakos und geschorene schafe, zum teil noch mit dicken fellstiefeln. die beine ließen sich wohl nicht gut scheren.

rutschparty vom feinsten

wir tauschen die plätze und sehen eine geteerte straße. aufatmen. aber, verarscht. es ist nur die abbiegespur. nach ca. 300 metern erneut schotter. und ein auto im gegenverkehr. wir winken. dann wird es noch extremer als vorher. matsch und schlamm vom feinsten. stefan schwimmt souverän vorwärts bis es doch zu nass wird und wir ein stückweit die böschung hinunter rutschen. es gibt kein halt mehr. in schräglage bleiben wir stehen und kucken uns an. ups. gott sei dank schafft es heisenberg alleine wieder raus.

definiere traumstraße

rechts erscheint der ‚lago cardiel‘. immer wenn man denkt, es wird besser, kommt der nächste ackerabschnitt. der dreck spritzt links und rechts an heisenberg hoch, sprenkelt die windschutzscheibe und stefan ist langsam richtig genervt. verständlich. nur auf schotter zu fahren ist schon nervig, aber das hier ist richtig anstrengend. am schlimmsten stück stehen tatsächlich ein paar baufahrzeuge rum. daneben zwei arbeiter die gaffen. ich winke. sie winken zurück. und glotzen weiter. wir schwimmen weiter. tolle straßen habt ihr hier. ruta 40. traumstraße. ist klar. ein weißer pick up, offensichtlich besetzt mit touristen, kommt uns entgegen. noch relativ sauber. sie winken und machen uns mit den händen zeichen: langsam. äh ja, überraschung für euch: es wird nicht besser. eher im gegenteil. wir wollten abenteuer, jetzt haben wir es.

der rauchende berg

am abend werden wir nach der tortur mit einem mega-blick auf den 3.405 meter hohen ‚fitz roy‘ entschädigt. die sonne geht unter, die wolken und die gräser leuchten um die wette und in der mitte erheben sich königlich die berge. wow! die stimmung ist großartig. es ist so ruhig! der ‚fitz roy‘ ist kein vulkan, aber die tatsache, dass die spitze des berges oft von kleinen „rauch“wölkchen umgeben ist, animierte die ureinwohner, die tehuelche-indianer dazu, den berg ‚chalten‘, den ‚rauchenden‘ zu nennen. kurz später taucht das danach benannte kleine örtchen ‚el chalten‘ vor uns auf. intuitiv fahren wir vor das richtige hostel. schöner aufenthaltsraum, kleine gemeinschaftsküche, gemütliche zimmer. geräumig und mit heizung und eigenem bad. abends gehen wir noch ne kleinigkeit essen und dann ins bett. stand der erkältung: übel.

klein, aber fein

‚el chalten‘ ist ein kleines, schnuckliges dorf. die meisten häuser sehen noch ziemlich neu aus, aber man merkt, die menschen hier machen sich gedanken, dass es auch zusammenpasst und gut ausschaut. es ist relativ wenig los, die saison fängt gerade erst an. da ich ziemlichen husten habe und meine bronchen mir bei anstrengung auch etwas probleme beim atmen bereiten (das asthma lässt grüßen) entscheiden wir uns für eine kleine wanderung. für trekking-begeisterte wohl eher ein spaziergang.

natürlicher feind

die erste halbe bis dreiviertelstunde geht es den berg hoch. schmale wege schlängeln sich durch trockenes gras, die bäume sind gerade erst am ausschlagen. die meisten bäume sind allerdings trocken und tot. über die erde verteilt liegen ganz viele dürre äste. hm? das sieht nicht besonders gesund aus. in den bäumen hängen teilweise komische, gelbe gewächse. vielleicht ein pilz, der den bäumen übel mitspielt? von oben hat man einen tollen blick in das weite flusstal. ab und an überqueren wir holzstege und baumstämme, die über kleine, klare bächlein führen. im sommer, wenn alles grün ist, ist es bestimmt noch um ein vieles schöner. im moment wirkt es ein bisschen wie ein mystischer, etwas trostloser zauberwald.

nix wunderfitz roy

heute ist uns das glück nicht ganz so hold. am aussichtspunkt sitzen wir dick eingepackt eine kleine weile im patagonischen wind, aber die berühmten bergspitzen lassen sich leider nicht blicken. zu viel „rauch“ heute. immer wenn man denkt jetzt sind sie gleich frei, verschwinden sie doch wieder hinter dicken wolken. wir teilen unsere kekse mit einem kleinen piepmatz und machen uns dann wieder auf den rückweg, ohne den ‚fitz roy‘ noch einmal gesehen zu haben. schade.

woody woodpecker

dafür treffen wir auf dem rückweg auf zwei andere lustige einheimische. die woody woodpeckers südamerikas – carpinteros. die vögel sind megalustig und lassen sich von mir auch nicht stören, als ich mich langsam ran pirsche. anscheinend sind sie an menschen gewöhnt und wissen, dass man ihnen nichts böses will. aufgeregt zetern sie vor sich hin und hacken auf der suche nach einem leckeren happen wie wild in die weiche baumrinde. dass sie dabei kein kopfweh bekommen? zurück im beschaulichen örtchen schauen wir noch im empanadas-laden vorbei. eine reiche auswahl an sorten und richtig lecker. ‚el chalten‘ gefällt uns wirklich ausgesprochen gut. hätten wir mehr zeit und wären fitter, würden wir sicherlich noch etwas länger bleiben. aber es jagt mal wieder ein highlight das nächste.

ortswechsel

die fahrt nach ‚el calafate‘ ist ziemlich kurzweilig und wir treffen auf die üblichen verdächtigen: guanakos, flamingos und viel weite steppe. das zimmer haben wir schon im voraus gebucht. allerdings wollen wir direkt am nächsten tag einen ausflug machen, der ist noch nicht reserviert. im hostal sagt man uns, wir sollen am besten in der agentur vor ort buchen. gesagt. getan.

ice, ice baby

der ‚parque nacional los glaciares‘ ist mit 7.000 quadratkilometern der grösste park in argentinien, der ‚lago argentino‘ ist der grösste see, der von mehreren gletschern gespeist wird. die mineralien aus dem gletschereis färben den see in das krasse blau. beim ersten stopp mit dem bus blicken wir auf die südseite des gletschers. noch ist man zu weit weg, dass man die dimensionen richtig wahrnimmt. die werden einem erst kurz darauf, direkt am gletscher bewusst. am höchsten punkt ist er über der wasserlinie 70 meter hoch. es gibt drei mit verschiedenen farben markierte wege, über die man auf stegen den gletscher bestaunen kann. von unseren guides kriegen wir tipps, welche wege man in den eineinhalb stunden schaffen kann, die uns nun auf eigene faust zur verfügung stehen. dann gehen wir los. der himmel strahlt im schönsten blau, die sonne gibt ihr bestes, aber auch hier weht ein eisiger wind.

das eis lebt

natürlich sind alle darauf aus, den gletscher „kalben“ zu sehen. so nennt man das, wenn ein stück des gletscher abbricht. zuerst hört man ein krasses knacken und knarzen, dann klingt es wie ein schuss und schließlich fällt das eis ins wasser. während unseres besuches allerdings nur „kleine“ stückchen. gott sei dank, denn der gletscher ist wunderhübsch und eigentlich will man gar nicht, dass er kaputt geht. die hand am auslöser wird ratzfatz eisig kalt und zwischendurch müssen die handschuhe auftauarbeit leisten. das schöne am moreno-gletscher ist, dass er immer wieder nachwächst und meist seine form behält. zudem kann man ihn einfach erreichen. auch deshalb ist er unter anderem so beliebt.

brotzeit

es ist zwar nicht wirklich kuschelig zum sitzen, aber wir suchen uns ein sonniges plätzchen und machen es uns auf ein paar steinen bequem, um unsere mitgebrachten brötchen zu vertilgen. fantastische aussicht. die oberfläche des viertgrößten gletschers im ‚campo de hielo sur‘, dem größten gletschergebiet patagoniens, sieht vorne aus wie unmengen von baisertupfern. allerdings denkt man, auch aufgrund der krass blauen farbe, im ersten moment nicht unbedingt an eis. während wir sitzen und mümmeln, sammeln sich auch hier wieder ein paar vögelchen um uns, und recken ihre köpfe richtung vesper. leider wurden wir extra darauf hingewiesen, die gefiederten freunde nicht zu füttern. selbst zwei riesige ’schopfkarakara‘ gesellen sich ziemlich nahe zu uns und hoffen auf ein stück unserer brotzeit. wir würden ja gerne, aber wir dürfen doch nicht…

eis soweit das auge reicht

der zweite teil unseres ausflugs ist die fahrt mit dem boot entlang der südseite. noch ein stück näher dran. allerdings ist es draußen auf dem oberdeck unfassbar kaaaaaaaalt. bis auf einen sehschlitz komplett vermummt bewundern wir das eisige kunstwerk frontal. auf der anderen seite des sees verlassen wir das boot, spazieren zu einer kleinen hütte, legen etwas balast ab und weiter gehts zu fuss über einen kleinen strand zur gletscherkante. wuaaahhh. moreno-gletscher zum anfassen. ich dreh durch. wir schnallen uns sogenannte crampones (zu deutsch: steigeisen) an die schuhe und unsere guides führen uns direkt aufs eis.

ein traum in weiß

der gletscher ist so cool, man kann das nicht in worte fassen. diese strukturen, die oberfläche und dazu das herrliche wetter. entgegen meiner befürchtung läuft es mit meiner erkältung voll gut und es ist gar nicht anstrengend. im schneckentempo folgen wir im gänsemarsch unserem leithammel luis. mit kratzigen geräuschen krallen wir uns mit unseren eisen im eis fest und es macht riesigen spass. eisberg hoch und wieder runter. und da der wind fehlt, ist es auch gar nicht kalt. zwischendurch machen wir foto-stopps oder guide luis zeigt uns krasse löcher und felsspalten und kleine pools gefüllt mit wasser. das sieht voll schön aus, und irgendwie unwirklich. diese farben…

auf einen drink

strebermäßig laufen wir ganz vorne und amüsieren uns mit luis über einen franzosen, der unaufhörlich mit seiner kamera spricht. unsere vermutung ist, dass er ganz schlimme arthritis hat und deshalb den auslöser seiner kamera nicht selbst auslösen kann. „go pro make a photo!“ hört man ständig seinen befehl. wir machen uns einen spaß daraus und wiederholen ebenfalls den befehl. nach ca. einer stunde sehen wir von weitem kleine tische auf dem gletscher stehen. keine fata morgana, bestätigt luis. im gegenteil. man kredenzt uns zum krönenden abschluss schoko-bonbons nebst einem whisky auf gletschereis. das hat was! als ich dann aber registriere, dass das das ende auf dem eis ist, bin ich ehrlich traurig und sage bockig: „ich will aber noch nicht heim!“. bringt natürlich nichts. die mini-tour ist zu ende. aber das war so cool. die frische luft, der glänzende gletscher in der sonne und dazu die trockenen witze von luis.

man spricht deutsch

im bus kommen wir intensiver mit einem sympathischen, jungen paar aus münchen ins gespräch. die beiden stehen, anders als wir, noch ziemlich am anfang ihrer weltreise und es macht immer wieder spaß, sich auszutauschen und zu hören, was andere so vor haben bzw. schon erlebt haben.

was für ein tag! ich hätte ehrlich gesagt nicht erwartet, dass mich der gletscher so umhaut. so viele geniale erlebnisse. weltreise!!!
 
 

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