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roadtrip neuseeland ׀ wenn schon auckland mit naturschönheiten prahlt…

8. Juli 2018

nun sind wir also in dem land, das weder stefan noch ich spontan auf unsere wunsch-länderliste gesetzt hatten. und was soll ich sagen: der erste tag war schön, aber am zweiten waren wir schon ein klitzekleines bisschen hin und weg. das beitragsbild transportiert das gefühl ganz gut. ist das nicht ein traum? ich meine hey, was soll da noch kommen? einziger nachteil: es ist winter. und wenn die sonne nicht scheint, ist es ganz schön kalt…

kein schöner abschied aus indonesien

unsere letzten tage in indonesien waren leider nicht so. schade eigentlich, da uns das land so viel spaß gemacht hat. wir waren zwar etwas überrascht, dass die strände nicht ganz so waren, wie wir uns das vorgestellt haben – aber, wir hatten eine großartige zeit und ich war bestimmt nicht das letzte mal da. also die letzten, nicht so populären tage in indonesien, haben wir in sanur verbracht. die kurzfassung: es hat uns überhaupt nicht gefallen. weder der ort, noch der strand, noch das meer. lediglich unser homestay mit dem schönen garten und dem netten personal fanden wir toll. und ich war mal wieder beim friseur und hatte eine fuß- und eine ganzkörpermassage. das war super!

mein körper hat ads

und dann mein körper. manchmal verstehe ich ihn gar nicht. gerade habe ich meine augeninfektion so gut wie überstanden, denkt er sich wohl: „was dir gefällt sanur nicht? da hab ich noch ne super idee. ich fessle dich einfach mal ans bett! wie findste das?“ ganz ehrlich: geht so. selbst wenn wir sowohl den strand als auch das städtchen ‚geht so‘ finden. brech-durchfall am vorletzten tag als alternativ-programm braucht kein mensch. nie! und mit einem blöden gefühl im bauch in den flieger steigen schon zweimal nicht. ein albtraum!

vom krankenbett in den flieger

einen tag lang liege ich komplett flach, am zweiten tag geht abends um zehn der flieger. gott sei dank können wir unseren aufenthalt im zimmer bis 18 uhr verlängern und fahren dann direkt zum flughafen. die weiterreise nach neuseeland über australien steht an. da kommen ein paar reisestunden zusammen. und in mir brodelt der darm und ein eigens dafür gemixter medikamentencocktail. aber: wird schon! beim zwischenstopp in sydney kriegt stefan mal kurz die krise, weil sich meine indonesien-bräune im gesicht für einen längeren moment verabschiedet. ich bin total fertig. aber soweit geht alles gut.

einer geht noch

sydney. wir stehen schon mitten auf der rollbahn, als das flugzeug plötzlich noch mal kehrt macht, zurück rollt und ein passagier nach draußen geleitet wird!? okay. das haben wir beide noch nie erlebt. dann müssen wir noch mal ca. eine stunde warten, bis es endlich los geht. der zeitpunkt ist denkbar schlecht, da wir eh schon etwas panik wegen der übergabe unseres mietwagens haben. unsere ankunftszeit überschneidet sich mit dem feierabend der mitarbeiter. der schlüssel wird ansonsten zwar hinterlegt, aber wenn da was schief geht… mit hinterlegten schlüsseln haben wir in japan schon einige schlechte erfahrungen gesammelt.

einputten in neuseeland

pünktlich zum sonnenuntergang schweben wir über neuseeland. von oben sieht auckland wie ein riesiger golfplatz aus. viel grüne fläche, wenig wald. die ersten bewohner, die man aus der luft sieht, sind erwartungsgemäß schafe und kühe. ganz entgegen unserer sonstigen gewohnheit sputen wir uns, aus dem flieger zu steigen. das einreisedokument haben wir brav an bord ausgefüllt und die freundliche dame am schalter winkt uns lachend zu sich. ob wir zusammen gehören? dann können wir auch zusammen zum schalter kommen. sie fragt uns ein bisschen aus: wie lange wir bleiben? was wir hier machen wollen? und wo wir gerade herkommen? „was aus indonesien? ah, jeden tag eine massage!“, schwärmt sie und wünscht uns eine tolle zeit in neuseeland. der mann am zoll lacht uns mindestens genauso freundlich entgegen. „oh aus deutschland?“ sagt er und verdreht theatralisch die augen. „das war ja wohl nichts!“, meint er zwinkernd zu unserer schlappe bei der weltmeisterschaft. da sich die anderen länder aber auch nicht gerade mit ruhm bekleckert haben, gibt er uns am ende mildernde umstände. unsere muscheln aus gili meno beäugt er kurz kritisch, aber wir dürfen sie wieder einpacken. eine freude, wie freundlich und gutgelaunt die menschen hier sind.

franz-josef

das ganze setzt sich mit den zwei munteren rentnerinnen hinter dem informationstresen fort. auch sie strahlen uns herzlich an: „ja, schätzchen, diese nummer könnt ihr vom öffentlichen fernsprechapparat da hinten kostenlos anwählen.“ gesagt, getan. und wir haben glück. esther, die frau die den shuttlebus fährt ist noch unterwegs, sammelt uns ein, und bringt uns zur autovermietung. vom auto aus ruft sie ihre kollegen an, dass der feierabend noch kurz warten muss. nun könnte man meinen, die sind genervt weil sie wegen uns länger bleiben müssen. aber, man ahnt es schon. gut gelaunt und scherzend erzählt uns tray alles notwendige zu unserem mietfahrzeug. und da steht er, wartend im hof. groß und solide. franz josef! zuverlässiger begleiter für die nächsten 25 tage. von uns nach dem gleichnamigen gletscher benannt, wird er uns, wie ein fels, zur seite stehen. also fahren. ein fahrender fels. also eigentlich ist ein gletscher ja kein fels. ach, ihr wisst, was ich meine.

das zauberwort heißt immer links

wir sind zwar beide als fahrer eingetragen, aber da stefan schon etwas mehr routine mit linksverkehr hat, wird er wohl derjenige sein, der meistens fährt. ich kann nur auf weiten, einsamen landstraßen fahren, wo uns meine rechts-links-schwäche nicht zum verhängnis werden kann. das ist auch so eine sache. früher hatte ich da nie probleme. aber seit ein paar jahren… meine chefin kann ein lied davon singen: „das rechte bild bitte, christine. nein, nicht das. das andere rechts!“ dass die augen im alter schlechter werden, okay. hab ich davon schon erzählt? ich habe jetzt ne lesebrille. gott sei dank wurde mir das vor der reise noch richtig bewusst und ich habe einen optiker gefunden, die mir schnell eine brille innerhalb einer woche fertig gemacht hat. und hey, die ist megakrass. echt! die macht aus meinem smartphone quasi ein tablet. 300fache vergrößerung oder so ; ). also: linksverkehr! das ist unser mantra im auto. das sagen wir immer mal wieder laut vor uns hin. vor allem beim einfahren in vielbefahrene straßen. liiiiiinks!

das erste zuhause

es ist dunkel und es nieselt, als wir uns auf den weg in unsere erste unterkunft machen. ein zimmer im stadtteil glen eden im haus eines paares nebst zwei jungen welpen: erika und graeme, ursprünglich aus kanada und schottland, sowie wolfi und zeus. das haus ist schön, die beiden nett und total unkompliziert, vor allem erika. und die welpen sind wilde, aber total süße rabauken. vierundzwanzig stunden waren wir mittlerweile unterwegs und dementsprechend wurstfertig liegen wir ziemlich schnell im bett und fallen in einen komatösen schlaf.

sonniges willkommen in neuseeland

nach 13 stunden schlaf werde ich sanft geweckt und stefan strahlt mit der sonne um die wette. kann man schöner wach werden? auch in neuseeland wollen wir versuchen, dass wir uns zumindest das frühstück selbst richten können. geld sparen. das land an sich wird teuer genug werden. also erst mal geld holen und lebensmittel einkaufen. und da fängts schon an. die preise für lebensmittel sind ähnlich wie in deutschland, teilweise sogar noch teurer. zum beispiel obst und gemüse. darauf hat mich in sanur schon ein reisender aus london hingewiesen, der von megateuren cocktailtomaten erzählt hat. wir kaufen das nötigste fürs frühstück, packen alles in franz-josef und los gehts. tag eins in neuseeland.

vulkane besteigen

da wir keine lust auf stadt-trubel haben, fahren wir zum mount eden, den wir besteigen wollen. klingt gut, oder? besteigen ist allerdings vollkommen übertrieben. wir parken in einem hübschen wohngebiet mit viktorianischen häusern, laufen einen laub-matschigen kleinen weg nach oben und stehen eine viertelstunde später auf dem höchsten vulkankegel (196 m) der stadt. das wetter ist echt ein träumchen. immer wieder begegnen uns jogger, spaziergänger mit hunden und einige asiatische touristen. der berg bietet einen herrlichen rundumblick auf die verhältnismäßig kleine skyline der stadt und die beiden häfen. in der ferne können wir weitere erhöhungen ausmachen. wieder kommt uns die assoziation mit dem golfplatz in den sinn. in auckland selbst gibt es über 50 ehemals aktive vulkane. der mit leuchtend grünem gras bewachsene, 50 meter tiefe, symmetrische krater des mount eden gilt bei den maori als heilig. wir umrunden den krater, bestaunen noch einmal die aussicht und machen uns dann wieder auf den weg nach unten. die meisten häuser hier sind ebenerdig bzw. haben höchstens zwei stockwerke, so auch das kleine ladenviertel, durch das wir noch ein bisschen flanieren. es gibt auffallend viele burger-shops, dazu obst- und gemüsehändler, einen blumenladen, friseure – eben alles, was ein viertel so braucht.

tschüss sonne, hallo fisch!

uns ist immer noch nicht nach innenstadt und da wir dank franz-josef total flexibel sind, wollen wir zum sonnenuntergang ein bisschen an der küste entlang fahren. in indonesien waren wir schon immer irritiert, dass die sonne um 18 uhr unter ging. hier geht sie schon kurz nach 17 uhr unter. willkommen im winter in neuseeland. auf dem weg zur mission bay fahren wir an einem langen steg vorbei. ‚okahu bay wharf‘. hm, sieht nach dem perfekten aussichtspunkt für den sonnenuntergang aus. und nicht nur dafür ist der steg perfekt. es ist einiges los auf den planken. diverse angler, ausgestattet mit mehreren angeln und kühlboxen, teilen sich den platz auf dem hölzernen meeres-laufsteg. wir gehen ganz bis zum ende, genießen den grandiosen blick auf die stadt neben der untergehenden sonne und starren dann auch wie gebannt auf die spitzen der verschiedenen angelruten. immer mal wieder ruckelt es und es scheint, als tut sich was. aber meist ist es nur die strömung oder der köder wurde dreist angefressen. in einer ecke des steges ist es allerdings ganz schön nass. sieht aus, als wäre hier jemand erfolgreich gewesen.

die welt ist so klein

wie wir das so stehen und uns unterhalten spricht uns plötzlich einer der angler an. „ah, auch deutsche!“ schon am dialekt hören wir, der kommt aus unserer ecke. torben, seit 3 wochen in auckland, kommt aus karlsruhe und arbeitet bei seiner entfernten verwandschaft auf einer farm. total netter typ. er ist fast jeden tag, in jeder freien minute beim angeln und zeigt uns stolz seinen bisherigen fang. wow! in seiner truhe liegen ein paar krass, große fische. wir sind beeindruckt. wir plaudern noch eine kleine weile und als es dann echt langsam richtig kalt wird, die sonne ist längst verschwunden, und wir uns verabschieden wollen, schenkt er uns einen seiner fische. einfach so. ob wir denn die möglichkeit haben, den fisch zuzubereiten? yoah, eigentlich schon. dann ab in den ofen damit, meint er lachend und wir freuen uns wie bolle. abendessen gesichert. und was für eines. auf dem heimweg kaufen wir schnell knoblauch, zitrone und zwiebel und ‚zuhause‘ packen wir das riesige ding in alufolie und in den ofen. und es schmeckt lecker! was für eine schöne begegnung und vor allem, was für ein tolles geschenk!

unkompliziertes völkchen

das coole an unserer unterkunft ist, dass das paar ziemlich viel unterwegs ist und wir uns eigentlich nie mit bad oder küche in die quere kommen. sind wir alleine, lassen wir die hunde raus, spielen ein bisschen mit ihnen und sperren sie dann, schweren herzens, wieder in ihren käfig. lässt man sie draußen, hat man keine ruhige minute. so auch am fischabend. als erika und graeme später heimkommen, haben wir zwar schon gut durchgelüftet, dennoch wabert noch ein leichter fischgeruch durch die wohnung. diese airbnb-gäste ; ). aber die beiden sind cool und tragen es mit fassung.

neuseeländische pfauentauben

für den nächsten tag gibt uns erika einen tollen tipp. bei grandiosem wetter fahren wir wieder raus aus der stadt und entlang der küste des ‚waitakere nationalparkes‘. unterwegs finden sich immer wieder hinweisschilder auf verschiedene aussichtspunkte. so landen wir nach einem kleinen fußmarsch durch den wald beim mclachlan monument. das bauwerk finden wir allerdings nicht so spannend wie den blick über die landschaft und die zauberhaften kleinen vögelchen, die uns hier aufgeregt umfliegen. auffallend angstfrei fliegen sie immer wieder ganz dicht an uns heran und um uns herum. als wollten sie uns aufgeregt etwas mitteilen. ihre federn sehen aus wie federbälle und es gelingt mir, einen der piepmätze mit der kamera einzufangen. zu drollig. am ‚cornwallis wharf‘ gibt es wieder einen langen, ins wasser ragenden steg mit diversen fischern. mit einer weiblichen anglerin kommen wir ins gespräch. leider war sie bisher nicht sehr erfolgreich. aber sie erzählt uns verzückt und mit strahlenden augen von einer robbe, die hier immer mal wieder vorbei kommt und die sie quasi im arm hatte. das entschädigt sie für den fanglosen tag.

im farbkasten der natur

zurück auf der straße stellen wir fest, dass die wege zunehmend schlechter werden. laut unserer karte sind wir aber richtig. also ignorieren wir die warnschilder, umfahren die kleinen erdrutsche und weggebrochenen straßenstücke (nehmen hier und da mal ein gestreiftes hütchen mit, weil wir zu weit links fahren) und folgen der unbefestigten, kurvenreichen und schlüpfrigen straße, bis wir zu einem parkplatz kommen. hinter einer kleinen hütte mit schaubildern über vögel, pinguine und andere lebewesen, beginnt ein weg in die dünen. die landschaft ist großartig. kleine, verschiedenartige büsche und gräser schmiegen sich an die großen, grünen, knuffigen hügel. dazwischen schimmert cooler, schwarzer glitzersand, der uns wie feenstaub den weg zum ‚whatipu-strand‘ weist. er ist wunderschön. der schwarze strand, das blaue meer, darüber der himmel, die felsen – man kann sich gar nicht satt sehen. will man ganz nach vorne, muss man barfuss ein kleines flüsschen durchqueren. das wasser ist klar und – uns stockt kurz der atem – ziemlich kalt. ein paar wenige menschen haben auch den weg hierher gefunden. aber es verteilt sich weitläufig. meist hört man nur das rauschen der wellen und die rufe der möwen. auf einem angespülten baumstamm machen wir ein kleines picknick und verlieren uns in der wunderschönen szene. wow! das hat was. und es ist erst der anfang…
 
 

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  1. liebe Christine, lieber Stefan,

    ich möchte nur kurz anmerken, dass es doch klar ist, dass Karlsruher nette Menschen sind!
    Was die Wahl mit Neuseeland angeht, kann ich euch natürlich nur beglückwünschen! Das ein oder andere ausgelassene Ziel im Vorfeld habe ich ja nicht verstanden. War da jetzt Neuseeland mit dabei oder nicht? aber egal! weiterhin viel Spass und Abenteuer!!!

    1. hey micha!
      schön von dir zu lesen! ja, wir kennen auch nur nette karlsruher. glaube ich ; )
      man muss sich halt irgendwie entscheiden, wohin man will. und alles geht leider nicht. auch nicht in einem jahr *hüstel. neuseeland war dann aber doch ziemlich schnell auf der liste, weil alle nur davon schwärmen. wir jetzt übrigens auch!
      liebe grüße nach karlsruh‘ und danke für die guten wünsche! genieß den sommer!
      christine & stefan

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