der abschied von chitwan ist uns tatsächlich ein bisschen schwer gefallen. wir hatten eine großartige zeit in der schönen natur, mit dem tollen, warmen wetter und den vielen tieren und mir graut tatsächlich ein bisschen davor, zurück in die stadt zu gehen. ich merke immer wieder, dass ich nicht so richtig für die großstadt „gemacht“ bin. die busfahrt von chitwan nach kathmandu ist gott sei dank wieder relativ kurzweilig. die engländer, die schräg vor uns sitzen, kaufen noch am busbahnhof ein einheimisches instrument. eine art geige mit bogen. prompt fragt mich der engländer, ob ich auf seinem instrument spielen will. äh, hüstel. nein danke. dann droht er lachend an, den ganzen weg bis nach kathmandu zu üben. oh, welch eine freude, sage ich, und nicke anerkennend. hinter uns sitzen zwei junge männer, die irgendwann anfangen sich lautstark zu unterhalten. stefan und ich rätseln, welche sprache die beiden sprechen. russisch? es gibt so viele „sch“-laute. nein, russisch ist es nicht. irgendetwas skandinavisches? hm, dafür klingt es wieder zu hart. bei einer späteren pause stellt sich heraus, dass die zwei portugiesen sind. da wären wir im leben nicht drauf gekommen. die zwei packt irgendwann die langeweile und sie fangen sogar an zu singen. nicht besonders schön, aber laut.
reiseführer ade?
der bus hält nicht am ratna-park wie erwartet sondern irgendwo in der stadt. wir steigen ziemlich schnell aus und als wir schon im taxi unterwegs sind bemerkt stefan, dass die tasche mit den reiseführern fehlt. mist! die liegt noch im bus. fünf teure, deutschsprachige reiseführer mit vielen markierungen und eselsohren. wir fahren zurück, aber der bus ist natürlich weg. ob wir denn wissen, wie die busgesellschaft heisst?, fragt der taxifahrer. das müsste auf dem ticket stehen. äh ja, aber wir haben kein ticket bekommen. ich erinnere mich, dass der busbegleiter auf den parkplätzen immer „mountain“ gerufen hat. könnte dass der name sein? und tatsächlich, das kann sein. der taxifahrer fragt sich ein bisschen durch und wir landen nach einer kurzen suche in einem gebiet am fluss, wo ganz viele busse parken. und hey, irgendwann finden wir tatsächlich unseren bus. der fahrer steht noch daneben und weiß auch gleich, dass es um das fundstück geht. puh, das war knapp. jetzt schleppen wir, oder besser gesagt stefan, die schweren dinger schon ein weilchen durch die lande und wenn sie jetzt abhanden gekommen wären: ärgerlich. aber noch mal gut gegangen…
kathmandu teil 2
in kathmandu angekommen ist es fast ein klitzekleines bisschen wie heimkommen. man weiß, wo man hin muss, wir werden lachend vom t-shirt-mann begrüßt und gefragt, wie es denn war, der mann aus dem masken-shop winkt rüber und auch der inhaber vom kleinen kiosk, der uns beim ersten besuch ziemlich viel toilettenpapier verkauft hat, erkennt uns wieder.
nachmittags haben wir eine mission: turnschuhe für stefan. die sache ist nicht ganz so einfach, da er eigentlich einen bestimmten schuh im kopf hat und zweitens die nepalesen nicht ganz so groß gewachsen sind, das heißt, mit „großen größen“ ist es eher schwierig. also tingeln wir von schuh-shop zu shop. manche lachen herzlich wegen der schuhgröße und einer der ladenbesitzer zeigt uns stolz einen turnschuh in größe 49. immerhin. stefans größe 44 hat er allerdings auch nicht. am ende werden wir leider nicht fündig. ich finde eher zufällig noch eine lange hose, die ich wirklich dringend brauche.
das fest der feste
am nächsten tag wollen wir den pashupathinath tempel besuchen. bei unserem letzten aufenthalt in kathmandu konnten wir ihn, aufgrund unserer ungewollten auszeit, nicht mehr anschauen. pashupatinath ist eine der heiligsten tempelstätten des hinduismus und
schon mehrfach hat man uns in den letzten tagen von shivaratri, die nacht des shiva, erzählt. das fest, dass im frühjahr gefeiert wird, ist für shiva-verehrer das höchste fest, die heiligste aller nächte. sadhus, heilige männer, die sich einem religiösen, oft streng asketischen leben verschrieben haben, reisen teilweise extra aus indien an. manche von ihnen machen sich sogar einen monat vorher zu fuss auf den weg, um buße zu tun. in der heiligen nacht selbst wird gefastet, gebetet und gesungen, um von den sünden befreit zu werden.
um schnell anzukommen, nehmen wir uns zur feier des tages direkt ein taxi. ein lustiger zufall, dass wir in kathmandu in zwei nebenstraßen von kindern, die ein seil über die straße spannen, angehalten werden. ohne wegzoll gibt es kein durchkommen, stellen sie fröhlich lachend klar. der taxifahrer nimmt es mit humor und bezahlt die maut an die feixende meute. kennt ihr das auch? wir haben das früher an fasnacht auch immer gemacht. und in deutschland war zu dem zeitpunkt grade fasnacht. den zweiten wegzoll übernehmen wir.
heilige menschenmassen
schon bald stellt sich heraus, dass die idee, den tempel an diesem tag zu besuchen, doch nicht so clever war. wir stecken mit dem taxi im verkehr fest. nichts geht mehr. also lassen wir den guten mann alleine im auto zurück und kämpfen uns weiter zu fuss durch. aber auch nur, um nach ein paar hundert metern festzustellen, dass wir uns das nicht antun wollen. menschenmassen schieben sich durch die straßen richtung tempel. dazwischen wie immer roller, motorräder, busse. es wird gedrängelt und gerempelt, geschoben und gezerrt. teilweise ziemlich respektlos schlägt sich der fiese mob durch die ansammlung derer, die in frieden diesem besonderen ereignis beiwohnen wollen. kurz hege ich den gedanken, ob das alles von stefan engagierte statisten sind, weil wir noch keine turnschuhe für ihn gefunden haben und er angst hat, die zeit läuft davon. aber auf rückfrage verneint er glaubhaft, dass er damit nichts zu tun hat ; ) traurig, aber hoffnungslos geben wir uns geschlagen. ich wäre wirklich gerne dabei gewesen, aber so macht das sicherlich keinen spaß.
so bummeln wir noch ein bisschen durch die gassen rund um das gelände, durch die immer noch viele pilger richtung tempel strömen. an den straßen parken unmengen von bussen. von einem taxifahrer angesprochen pflanzen wir uns in sein gefährt und er bittet uns, noch fünf minuten zu warten. okay, können wir machen!? irgendwann taucht ein mann mit mehreren großen glasscheiben auf, der auch noch mit ins taxi soll. hm, aber wohin? man muss kein genie sein um zu merken, dass da was nicht passt. wir verzichten auf die fahrt, steigen aus, schnappen uns ein anderes taxi, das wir wiederum mit einer frau teilen, weil heute so viel los ist, und stecken kurz darauf erneut im verkehr fest. da am straßenrand einige schuhgeschäfte winken, steigen wir ein weiteres mal vorzeitig aus und gehen zu fuss. und tatsächlich finden wir ein paar schöne schuhe für stefan. nach ein paar leckeren momos im klitzekleinen tasty momo center (beste buff-momos in kathmandu) und einem besuch im ultimativen sticker-shop gehen wir zurück ins guesthouse und erzählen sampanna und uttara, den besitzern des guesthouses, von unserem gescheiterten tempelbesuch. sie raten uns morgen noch mal hinzugehen und abends mit ihnen einen kleinen tempel direkt um die ecke zu besuchen. auch dort wird ein bisschen gefeiert.
klein, aber fein
ein weiterer zauberhafter, kleiner platz in kathmandu, den wir noch nicht kannten. der tempel liegt in einem innenhof und wenn man direkt daran vorbeiläuft, kann man ihn glatt übersehen. auch auf dem durbar square steht einer der shiva-tempel im mittelpunkt des shivaratri-festivals. mit bunten blinkelichtern separieren sich die tempel an diesem besonderen tag von ihren kollegen in der stadt und ziehen alle aufmerksamkeit auf sich. abgerundet wird das ganze jeweils von einem kleinen programm mit live musik. in dem kuscheligen innenhof herrscht eine besondere stimmung. die schönen stimmen der sänger klingen über den platz, die menschen lächeln zufrieden. vorm tempeleingang leuchtet und wärmt ein feuer. die besucher klatschen mit und es wird sogar getanzt. uttara kommt uns mit mit zwei tellern entgegen. kartoffeln und eine weiße masse. davon ausgehend, dass es quark ist, sind wir überrascht, als wir süßen milchreis essen. mit kokosstückchen und rosinen. zu scharfen kartoffeln. das gericht nennt sich kheer und schmeckt richtig lecker. nachdem wir den zierlichen tempel innen umrundet haben, lassen wir uns draußen am feuer noch ein bisschen von der stimmung einlullen. dann gehts heim ins bett: unser letzter ganzer tag in kathmandu bzw. in nepal steht an, und wir haben da ziemlich viel reingepackt.
gefunden: traumhafte oase in kathmandu
uttara und sampanna haben gelacht als wir gesagt haben, dass wir früh los wollen. die beiden haben uns nicht gerade als frühaufsteher erlebt. sind wir ja auch nicht. aber am nächsten tag sind wir tatsächlich schon um 8.30 uhr am pashupatinath-tempel. es stellt sich schnell heraus, dass die entscheidung heute zu kommen, goldrichtig war. wahrscheinlich ist es nicht das gleiche, wie am tag direkt dabei zu sein, aber es sind immer noch einige sadhus vor ort und die stimmung ist noch zu spüren. und welch stille oase im lauten kathmandu die tempelanlage doch ist. das bild wird ein bisschen getrübt durch die müllreste und die kleinen, brennenden müllberge überall. aber dennoch tun sie der stimmung keinen abbruch. die sonne scheint, es ist warm und alle scheinen entspannt. was bei den heiligen männer vielleicht auch ein stückweit an den joints liegt, die sie, wohl zum zwecke der meditation, genüsslich rauchen. der bagmati-fluss hat nur wenig wasser und ist ziemlich schmutzig, deshalb waschen sich die besucher unter duschen, die unten am fluss installiert sind. einer der sadhu spricht uns an, als wir ein paar männer auf einem podest einen bisschen beobachten. ob wir fragen haben? und woher wir kommen? ich frage ihn, warum einige der männer weiße farbe am körper tragen und er erklärt uns, die mit asche weiß gefärbte haut soll shivas grauweiße haut symbolisieren. oft tragen die männer auch keine bzw. wenig kleidung. ob sich die männer tatsächlich oft für dieses leben entscheiden oder ob es doch eher die umstände sind, die die männer das leben eines heiligen mannes leben lassen, frage ich mich im stillen. teilweise sind sie wirklich sehr dünn und knochig und scheinen ein leben am limit zu führen. andere dagegen sind gut genährt und mit markigen sprüchen bewaffnet. wir werden von sadhus angebettelt, andere grüßen uns nur lächelnd mit einem namaste, noch ein anderer fotografiert uns, und wir dann ihn und seine begleiter.
ein wahnsinnig schönes gefühl
eine stimmung, die der in varanasi gleicht, fängt mich ein. mein körper scheint schwer, ich habe einen kleinen klumpen im bauch aber mein geist, meine seele ist ausgeglichen und unbeschwert. es fällt mir wie immer schwer, den bettelnden, zum teil schwer körperbehinderten menschen „nur“ vage zuzulächeln, weil ich nicht allen etwas geben kann. nur dieses lächeln, das vielleicht ein stück weit um verzeihung bittet. ich kann dir nicht helfen, aber ich sehe dich. das klingt vielleicht komisch aber ich finde lächeln besser, als mich beschämt abzuwenden oder sie zu ignorieren…
wir steigen die stufen hinauf und ein sadhu kommt auf mich zu, malt mir mit roter farbe ein tika (segenszeichen) auf die stirn und streut mir blumenblättchen ins haar. oben angekommen stehen wir in einer ansammlung von kleinen tempeln. so ein schönes bild: mit dem sonnenlicht, dem warm strahlenden stein und dazwischen die friedlichen menschen die zum meditieren und beten hierher gekommen sind. einige der tempel sind wahrscheinlich beim erdbeben in sich zusammengefallen und die einzelnen steine liegen aufgetürmt beieinander. andere drohen gleich einzubrechen. in den bäumen zwitschern die vögel, die krähen singen ihr spezielles lied und man hört besen, die die spuren vom tag davor beseitigen. die ruhe nach dem sturm. eine kuh spaziert gemütlich durch die kleinen bauwerke. auch hier oben tummeln sich neben den üblichen besuchern noch heilige männer, die teilweise in kleinen gruppen zusammensitzen, sich unterhalten und andere, die still in sich gekehrt, vielleicht die tage revue passieren lassen. hier könnte ich den ganzen tag verbringen, aber wir müssen weiter. unten an den ghats finden, wie in varanasi auch, bestattungen sprich verbrennungen statt. es sammeln sich viele schaulustige und manche scheuen sich auch nicht, mit der kamera drauf zu halten.
seite an seite
schon beim herlaufen haben wir ein paar hübsche tempeldächer gesehen und wir machen uns auf die suche nach dem eingang. die dächer scheinen von häusern umzingelt. überrascht erfahren wir, dass sich im innern, bei den tempeln, ein seniorenheim verbirgt und wir dürfen hinein. schon am eingang sitzt ein gutgelaunter, lachender älterer herr mit stock, der uns fröhlich und euphorisch zuwinkt. er scheint glücklich und zufrieden mit sich und der welt. ein bild das bleibt. unter einem dach daneben sitzen viele ältere menschen, die nicht mehr sehr mobil zu sein scheinen. im innenhof direkt bei den tempeln, auf deren stufen, sitzen ebenfalls verteilt ein paar senioren, die die sonne genießen. manche aufmerksam, manche in sich gekehrt und mit sich selbst beschäftigt. in den gebäuden drumherum sind sie in kleinen zimmern untergebracht. vor den türen hängen teilweise kleine schreine. wäsche trocknet zwischen den heiligen gemäuern. ich finde es toll, dass die menschen hier ihren lebensabend verbringen dürfen – seite an seite mit alten tempeln und schreinen. ein schöner ort.
spiritueller ort hoch oben am berg
der taxifahrer, der uns vor dem tempel anspricht muss uns quasi versprechen, uns direkt vor dem bus nach dakshinkali abzusetzen. und er gibt sein bestes. kurz müssen wir uns noch durchfragen, aber wir finden den bus relativ schnell. auf nach pharping. meine freundin alice hat mir von den schönen höhlen dort erzählt und die wollen wir uns noch anschauen. im bus lernen wir jean-baptiste, eigentlich aus frankreich, mittlerweile aber schon seit einigen jahren in china lebend, kennen. die fahrt hoch auf den berg im local bus ist wie immer ein abenteuer für sich. man glaubt nicht, wie viele menschen noch in den bus passen, wenn man selbst denkt, er ist bereits voll. der busbegleiter klebt mindestens 2 minuten während der fahrt außen am fenster, weil auf der treppe kein platz mehr für ihn ist. zwischendurch fallen fünf regentropfen. aber das wars auch schon. nach einem anstrengenden ritt in pharping angekommen, suchen wir uns mit jean-baptiste erst mal ein restaurant, um etwas zu essen. der ort ist klein, eher still und umgeben von klöstern und tempeln. er gefällt uns auf anhieb. während des essens schaut mich stefan plötzlich herzlich lachend an. ich habe mir die rote farbe meines tika-zeichens im ganzen gesicht verteilt.
nachdem wir lecker gespeist und uns über das leben und das reisen unterhalten haben, machen wir uns auf die suche nach den höhlen. wobei höhlen vielleicht etwas übertrieben ist. das erste, was wir finden, ist ein felsspalt, die asura-cave. man läuft ein stück hinein und es gibt eine kleine ablage mit bildern und butterlämpchen. ein wunderbarer ort. hier zünde ich eine kerze an für einen ehemaligen nachbarn von mir, der vor kurzem freiwillig aus dem leben schied, und dessen tod stefan und mich sehr beschäftigt… auf der suche nach der weiteren höhle landen wir „versehentlich“ auf dem gipfel des berges. der weg nach oben ist umgeben von hunderten tibetischen fahnen und auf dem kamm befindet sich neben einem kleinen tempel eine buddhistische einsiedlerstätte. der blick vom berg über das kathmandu-tal ist fantastisch.
höhlenforscher
die höhlensuche gestaltet sich schwierig, da die einheimischen die orte bzw. namen die ich nenne nicht kennen. auch die internetrecherche hilft nicht wirklich weiter. sehr verwirrend. die zweite höhle die wir finden, heißt wohl ebenfalls asura höhle und ist auf dem gelände eines klosters. am eingang gibt es einen handabdruck, den die gläubigen berühren. im inneren sitzen zwei menschen die meditieren und wie schon im felsspalt gibt es eine kleine fläche für butterlämpchen. fotografieren ist, wie oft in den tempeln, verboten. eine familie betritt den spirituellen ort und ich kann mich nicht in ruhe umschauen. der familienvater entzündet mit einem docht eine kerze, führt diese an die große kerze und tropft dann von seiner kerze wachs in alle anderen kleinen kerzen die schon brennen. dann erst stellt er seine kerze dazu. ich muss weichen und ziehe mich zurück. da die zeit ein bisschen drängt kann ich nicht noch einmal hinein. schade, eigentlich. aber wir wollen die letzte höhle noch finden und müssen dann auch zum bus.
ein mönch läuft mit uns die treppen hinunter und ich frage auch ihn nach der heruka höhle. er scheint etwas zu wissen, weist uns aber erst noch auf den vajra yogini tempel hin, der direkt vor uns liegt. ein wichtiger ort, den wir unbedingt besuchen sollten, sagt er, und begleitet uns. tatsächlich sind wir hier ganz alleine. wie immer ziehe ich erst die schuhe aus und steige dann die kleine, enge treppe hinauf ins obergeschoss. in dem raum befindet sich in der mitte der schrein. rundherum sind knallbunte, elektrische glühbirnen installiert, die nach oben stehen. ich muss schmunzeln, weil die glühbirnen hier etwas grotesk wirken. direkt vor dem schrein brennen viele kerzen und zahlreiche spenden wie blumen und obst liegen drumherum. das bildnis im innern zeigt die tantrische göttin vajra yogini, eine weibliche buddha-figur. sehr ungewöhnlich. an einer wand hängt ein grosses bild des dalai lama und in der ecke zur treppe ist ein offener kamin, in dem das ewige feuer brennt. während ich fotos von dem tempel außen mache kommt eine freundlich lächelnde frau und schenkt uns zwei bananen. der mönch zückt sein smartphone, zeigt uns noch ein bild auf google wie das kloster aussieht, zu dem wir müssen und verabschiedet sich dann eilig.
tibetisches neujahr?
jean-baptiste hat sich schon vor einiger zeit verabschiedet, da er noch auf der suche nach einem zimmer ist. wir spazieren die hauptstrasse entlang, begegnen ein paar schulkindern, die mal wieder ihr englisch mit uns testen und kommen schließlich zu dem teich, den man uns beschrieben hat. die höhle, die sich auch mehr als kleiner raum mit fels entpuppt ist leider verschlossen und leer. dafür treffen wir im kloster auf viele mönche, die sich für eine zeremonie fertig zu machen scheinen. sie tragen außergewöhnlich bunte gewänder und hüte, einige haben instrumente bei sich. die prozession setzt sich in bewegung und sammelt sich auf einem kleinen platz vor dem kloster, wo bereits ein kleiner strohberg aufgetürmt ist. leider können wir nur kurz zuschauen, da uns schon wieder die zeit davon rennt, da wir den bus nach kathmandu erwischen müssen. die nachträgliche recherche gestaltet sich etwas schwierig aber wir gehen davon aus, dass es sich dabei um ein räucherritual zum neujahrsfest losar handelte. die feierlichkeiten dauern mehrere tage an. der tag des neujahres selbst ist kein festes datum, sondern richtet sich nach dem mondkalender.
unsere rückfahrt nach kathmandu ist sehr lustig! der local bus hat wieder einen fernseher und wir kucken bollywood-mäßige musik-videos. die stimmung auf der letzten bank, die wir uns mit einigen schülern teilen, ist ausgelassen. als der fahrer die blauen led-leuchtstreifen an den gepäckfächern einschaltet, ruft die ganze masse: ahhhhhhhhh! mit anschließendem gelächter ob der massenhysterie. das nächste highlight folgt in der form, dass der bus aufgrund der schlechten straße komplett schief liegt, und eine zweier-sitzbank vor uns quasi einseitig vom boden abhebt und die frau darauf kurze zeit mit ihrem sitz im bus schwebt. wieder geht ein „uhhhhhh“-raunen durch den bus und wir kriegen uns vor lachen nicht mehr ein. da ist wohl ne schraube locker. in kathmandu ist wieder stau und wir verlassen den bus, und laufen den letzten rest zum guest house. als wir spät am abend mit uttara und sampanna essen, habe ich immer noch blütenblätter in den haaren. sie haben mich den ganzen tag begleitet.
abschiedsschmerz
unser nepal-besuch neigt sich dem ende zu und wir hatten, bis auf unsere gesundheitlichen probleme, eine wirklich tolle zeit. kathmandu hat mich teilweise mit dem vielen staub und lärm etwas überfordert, aber die schönen ecken der stadt und unsere zeit in der natur haben alles wieder wett gemacht. wir wünschen dem land von herzen, dass es sein bewusstsein für die natur und die umwelt noch ein bisschen mehr stärkt (elektroautos, bessere öffentliche verkehrsmittel, weniger müll in der natur) und es für die touristen vielleicht ein bisschen einfacher wird (zum beispiel mit wegweisern, informationen zu sehenswürdigkeiten und busschildern auf englisch).
die menschen sind meines erachtens nicht ganz so aufgeschlossen wie zum beispiel die inder. sie brauchen ein bisschen länger um warm zu werden. aber wenn man offen und freundlich auf sie zugeht, kriegt man ganz viel zurück.
in der la casa lodge in kathmandu waren wir bei sampanna und uttara gewissermaßen unter freunden, und wir sind ihnen sehr dankbar, dass sie trotz ihrer vielen projekte zeit mit uns verbracht und uns wertvolle tipps gegeben haben. und ein fettes danke auch an alice für die vielen infos im vorfeld und ad hoc per mail. und: fürs heimschleppen unserer souvenirs! ; )
danke nepal, für die tolle zeit!
Liebe Christine,
wie immer ein wunderbarer Text und traumhafte Bilder! Und was ich mich freue, dass ihr noch in Pharping wart. Im Vajra Yogini Tempel. Und unter anderem in der Asura Cave mit dem Handabdruck vorne drauf. Der Ort hat mich, du weißt ea ja, tief berührt und es macht mich gerade glücklich, dass wir dieses Erlebnis teilen. Und Pashupatinat!
Und jetzt also Malaysia. Bin gespannt.
Alles Liebe. Fühl dich umarmt,
Alice
liebe alice. nepal war wirklich wunderschön und bewegend. ich freu mich jetzt schon drauf, wenn wir zusammen sitzen und gemeinsam in erinnerungen schwelgen! : )
und jetzt dauert es ja nicht mehr lange, bis es bei dir los geht. vorfreude!
ich drück dich zurück!
allerliebste grüße in die heimat!