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nepal ׀ chitwan nationalpark – wo bitte gehts zu den wilden tieren?

11. Februar 2018

aber moment. bevor ich von chitwan erzähle, müssen wir da erst mal hinkommen. in lumbini haben wir uns bustickets nach sauraha, einen kleinen ort beim chitwan nationalpark, gekauft. kleiner bus, 5 – 6 stunden fahrt, sagte man uns am tag vor der abfahrt. pünktlich morgens um halb sieben stehen wir an der bushaltestelle wo uns die gute frau im häuschen lapidar mitteilt, dass es heute keinen bus gibt. zu wenig passagiere. als sie unsere gesichter sieht (ein wechselspiel zwischen verdutzt, fassungslos und dann böse), bietet sie uns sogleich ein alternativ-programm an. wir fahren mit dem bus nach blabla, dann nach blabla und von dort müssen wir dann mit dem taxi nach sauraha. das klingt kompliziert. ob sie uns das bitte aufschreiben kann? und ob das wirklich funktioniert? und ob sie meint, dass wir dann heute noch da ankommen? jaaaa, meint sie. das funktioniert super. kein problem. na dann. der busfahrer, der uns das erste stück ca. 1 ½ stunden bis nach butwal mitnimmt, nickt optimistisch und zustimmend. nach uns kommen noch zwei touris aus australien, die das gleiche schicksal ereilt.

wir fahren mit bus 1 direkt in den romantischen sonnenaufgang. es hat noch ein bisschen nebel, draußen ist es frisch und die menschen, die schon auf den beinen sind, haben sich wie so oft ein kleines feuer vor den häusern angezündet. sobald die menschen das feuer verlassen, wärmen sich die tiere an den rot-orange züngelnden flammen. zwischenstop am busbahnhof. ein älterer mann betritt mantra-singend den bus. in der hand hält er ein kleines körbchen aus dem er orange und rote blumenblättchen auf uns streut. die frau neben mir nimmt die blütenblätter und steckt sie sich unter die mütze. er segnet uns und wünscht uns glück, erklärt mir jemand. also tue ich es der frau gleich, stecke mir die blütenblätter unter meine kapuze und lege dem mann 20 rupie in den korb mit dem wunsch, gut durch den tag zu kommen. schon der blick, den er mir schenkt, macht mir gute laune. er freut sich, ich freue mich.

immer wieder: abenteuer busfahrt

als wir butwal erreichen macht man uns zeichen, dass wir den bus wechseln müssen. nahtloser übergang. raus aus dem einen, rein in den anderen. der busfahrer und der begleiter kümmern sich darum, dass wir den richtigen bus finden und unser gepäck verstaut wird. es ist ein local bus. wir fragen uns kurz, was mit dem gepäck passiert und schwups, wird es schon aufs dach gehievt. uaaah! aufs dach. gott sei dank haben wir die airporter (packsack für den rucksack) drum und stefan kuckt, ob sie das auch alles richtig fest machen. tun sie. die gepäckfächer sind meistens derart schmutzig und wir brauchen den rucksack ja noch ein weilchen. deshalb die packsäcke. es gibt zwei bussurfer. einer von ihnen sieht aus wie ein pirat. mit blau-weiss gestreiftem tuch um den kopf. unser fahrer, ein ziemlich junger nepali. trägt seine basecap mit schild nach hinten. passend zur crew ist auch der fahrstil. alter, ich sag nur fuß aufs gaspedal, hand an die hupe. wir rasen waghalsig durch die stadt. 3 stunden sind angesagt. das kann heiter werden. die musik, die aus den boxen kommt ist erstaunlich angenehm. und auch der fahrstil bessert sich, als wir die berge hoch tuckern. ich muss ihn loben. so wild er in der stadt gefahren ist, desto rücksichtsvoller am berg. der bus ist voll und die sitze wieder megamäßig eng. als wären die busse für schneewitchen und die zwergenschar gebaut. stefan hat abends blaue knie, weil er nicht in den sitz passt. ein mitfahrer hinter uns besteht auf seine eigene musik, die laut aus seinem billig-handy scheppert. ich überlege kurz, ob ich ihm meine kopfhörer schenke. aber er steigt irgendwann aus. zwischendurch klingt die musik, als hätte der fahrer kurz das demoband seiner garagenband eingelegt. vielleicht die band der buscrew? passen würde das zu den jungs. pirat als sänger, der fahrer als drummer und der zweite busbegleiter der eher ruhige bassist.

neuer star am you-tube-himmel? nein, danke!

pinkelpause! auf dem berg. im wald! wobei wald ist übertrieben. da stehen ein paar bäume. aber nicht dicht. eigentlich sollen die frauen links vom bus und die männer rechts. das klappt natürlich nicht. und ich bin mir sicher, dass man die frauenseite vom bus aus sehen kann. ich checke kurz die lage und entscheide mich dagegen. zu viele smartphone-besitzer an den busfenstern. im geiste sehe ich schon das you-tube-video: europäerin pinkelt im wald in nepal. äh, nein. mittlerweile bin ich schon meisterin im verkneifen.

der nächste buswechsel in narayangadh steht an. unsere zwei „mitbetroffenen“ sind wohl first-class-backpacker. anstatt sich um ihr gepäck zu kümmern, laufen sie schnurstracks in den nächsten bus und setzen sich auf freie plätze. was mit ihrem gepäck ist, interessiert sie null. ich bin echt fassungslos. lassen sich ihr gepäck wie im fünf-sterne-hotel hinterher tragen. ein bisschen frech und respektlos. ich denke nicht, dass es die aufgabe der busbegleiter ist, uns unser gepäck zum anderen bus hinterher zu schleppen. als es darum geht, ein taxi bis zum zielort zu arrangieren, setzen wir uns schnellstmöglich ab. auf die beiden haben wir keine lust mehr. aber wir werden eines besseren belehrt. nachmittags im restaurant sage ich zu stefan: schau mal wer da kommt. königs! ; )

wir haben es richtig nett

unser zimmer ist toll. 8 euro für ein sehr geräumiges, helles zimmer mit sauberem bad und warmer tröpfchen-dusche. und wir wohnen direkt am elefanten-zubringer. morgens und nachmittags ziehen die sanften, lautlosen dickhäuter auf ihrem weg zur arbeit hier vorbei. ich könnte ihnen stundenlang zuschauen. das ist die eine große liebe. elefanten. so tolle tiere. und so krass, wie leise die riesen durch die straßen ziehen. man hört sie null. du läufst, drehst dich um und hinter dir lächelt dich ein grosses, graues rüsseltier an. faszinierend. sauraha selbst ist ein unaufgeregter, kleiner ort, der hauptsächlich auf touristen ausgerichtet ist. kleine shops, hotels, restaurants und viele büros, die die verschiedenen touren in den park anbieten. am abend nehmen wir noch einen snack im hotel und sehen die ersten wilden tiere. drei mini-tiger-katzen, die versuchen, uns mit ihrer süßhaftigheit (das wort gibt es nicht, aber ich finde es klingt total gut) rumzukriegen. aber keine chance. fängt man erst mal an zu füttern, gibt es kein zurück mehr. außerdem sehen die drei kleinen tiger gut genährt aus und ich habe ja diese allergie.

ausschlafen. als wir beim späten frühstück sitzen, bricht eine kleine gruppe aus dem hotel gerade auf zur safari. eines der mädels trägt allen ernstes ein schwarzes strickkleid, nudefarbene highheels und in der hand hält sie ihr chanel-täschchen!? kann man mal machen. unser leitspruch ist leben und leben lassen. aber whaaaat? okay. vielleicht fahren sie auch im jeep mit sitzbank auf der ladefläche zu einer hochzeit. weiss man ja nicht… wir haben heute großen waschtag. das hoteldach sieht nach kurzer zeit aus, wie in der alten waschmittelwerbung. alle leinen hängen voll mit unseren klamotten. dazu spannen wir noch unsere eigene. das wetter hier ist aber auch zu gut, um nicht zu waschen. nach einem späten mittagsschläfchen machen wir uns auf zu einem kleinen spaziergang und gehen direkt zum abendessen über. es gibt sandwich mit salami und käse. salami! endlich mal wieder. lustig ist, dass die meisten restaurants nach der bestellung erst noch jemanden los schicken, um die fehlenden zutaten zu kaufen. gut, dass die geschäfte so lange aufhaben. vor dem cafe steht ein ludo-brett und wir nutzen die wartezeit und die chance, endlich mal selbst ludo zu spielen – mit unseren mensch-ärgere-dich-nicht regeln. ein kopf-an-kopf-rennen. ich gewinne. pünktlich zum spielende kommen unsere sandwiches. die salami sieht aus wie speck. aber egal. sie schmeckt dennoch. nach dem essen gibt’s noch eine revange und stefan gewinnt. mist, das hätte ich nicht zulassen sollen. ein kurzer triumph. später kommen noch zwei jungs und wir beobachten sie beim spielen. sie gehen nur bei einer eins raus. und bei einer sechs und der eins darf man noch mal würfeln.

alles flockig hier

am nächsten tag laufen wir zum fluss, der quasi auch ums eck ist. es ist winter in nepal, die sonne scheint und heute hat es schlappe 26 grad. so geil. die nepali haben immer noch die dicken jacken an und mützen auf. stefan entscheidet, heute die flip-flops anzuziehen, falls er in den fluss geht. dort angekommen fallen uns schier die augen aus. krokodile! voll die fetten teile. die chillen da so rum. total entspannt und gott sei dank auf der anderen flussseite. ein kleines stück weiter liegen noch die sogenannten gangesgaviale. das sind die mit der langen, schmalen schnauze. die gaviale leben tatsächlich nur noch in nepal und indien und sind vom aussterben bedroht. wow! wir sind beeindruckt. wir spazieren auf dem damm entlang und irgendwann stutze ich. ist das da ein baumstamm, oder? moment, da bewegt sich doch was. das sind doch die ohren von… ich flippe aus. ein nashorn. im wasser. am fluss. einfach so. un…fucking fassbar. fasziniert stehen wir und schauen, vielleicht sogar mit offenen mündern. „wenns jetzt noch aus dem wasser kommen würde. ich red mal mit dem“, sage ich, und keine minute später, setzt sich das tier in bewegung. woohoo! wie geil ist das denn? da macht man mal eben einen spaziergang zum fluss und dann das. einfach so. ein stück weiter sehen wir kurze zeit später noch eine elefantenherde, allerdings mit reiter, die wohl vom holz sammeln zurück kommen. mit kleinem elefanten-nachwuchs. so süss. wir sind überglücklich und berichten dem hotelmanager später von unserem tollen tag. er lacht, freut sich mit uns und erzählt uns, dass eines der nashörner ab und an mitten durch den ort marschiert. ja, klar, sagen wir augenzwinkernd. und er zeigt uns ein selfie vor dem hotel mit nashorn im hintergrund. das ist mal ein selfie!

im dschungel, oder so.

neuer tag, neues glück. die dreistündige jeep safari steht an. wir sitzen in reihe 1 auf der ladefläche, haben kein dach (das haben wir dankend abgelehnt), und wir überlegen schon, wo wir uns hinschmeißen können, wenn der tiger kommt. vorne habe ich ein eckchen, da kauere ich mich dann zusammen. als wir am tag vorher in einer agentur waren, sagte uns ein guide, man solle gedeckte farben tragen. keine signalfarben. hm. hinter uns sitzt eine frau in knallroter strickjacke. hm ; )

nach der fahrt durch ein kleines, sauberes dorf passieren wir ein tor aus getrockneten, braunen palmblättern. nicht sehr hübsch und spektakulär, aber natürlich. eine stechmücke ist das erste wilde tier, das uns begegnet. die vegetation im wald ist ganz unterschiedlich. es gibt flächen, da ist alles braun und staubtrocken und es gibt abschnitte, das ist es saftig grün und dicht. das sind wohl die, die näher am fluss liegen oder mehr grundwasser abbekommen. immer wieder begegnen uns menschen, die zu fuss im park unterwegs sind und holz sammeln. das irritiert uns ein wenig. gibt es hier wirklich wilde tiere? haben die keine angst? das flussbett ist meist nur zu einem kleinen teil mit wasser gefüllt. laut guides gibt es vier verschiedene reharten in nepal. zumindest zwei davon huschen immer mal wieder durchs bild. einmal auch ein größeres rudel. wir ducken uns unter herabhängenden ästen hindurch und sehen das hinterteil eines vorbeieilenden wildschweines und noch mal zwei nashörner. allerdings schwer zu erkennen, da sie im dickicht verweilen. die zwei jungs, die neben uns im jeep sitzen und eigentlich nur die ganze zeit am futtern sind, haben ein gutes auge und sehen die tiere meist als erstes. außerdem ist noch eine familie mit zwei kleinen kindern im auto. als ein rudel hirsche mit grossen geweihen über den fahrtweg läuft, hält unsere pappnase von fahrer nicht an, sondern fährt einfach weiter. voll schön und das perfekte fotomotiv und er vertreibt sie, indem er weiterfährt, weil unsere zeit vorbei ist. ich bin echt sauer. und das sage ich den beiden auch am schluss.

noch eine liebeserklärung

die nächste überraschung wartet aber schon auf uns. an unserem lieblingsplatz, am damm direkt am fluss, grast ein kleines, putziges rhino. einfach so, ein paar meter von uns entfernt. ein parkguide, der auch am damm steht, berichtet uns, dass das rhino letztes jahr während des monsuns gerettet und hier aufgepäppelt wurde. deshalb ist es an menschen gewöhnt und total entspannt. meine zweite liebe hier. das kleine nashorn. ich könnte ihm ewig zuschauen. der perfekte tagesabschluss.

als wir ins hotel zurückkommen, sitzt eine riesige reisegruppe von italienern im hof. oh oh. vorurteile kommen hoch. wir hatten in kathmandu schon einmal italiener als zimmernachbarn. die waren irre laut. stefan macht schon witze, dass wir die stühle vom tisch vor unserem zimmer klauen, damit sie sich da später nicht hinsetzen können. aber: vorurteil unbegründet. unsere nachbarn kommen nicht allzu spät und gehen direkt schlafen. selbst am morgen ihrer abreise hören wir keinen mucks.

im netz habe ich gelesen, dass bei einem hotel ganz in der nähe, in einem seitenarm des flusses, angeblich jeden tag die elefanten gebadet werden. das wollen wir uns anschauen. an diesem tag ist allerdings nur ein elefant mit führer/besitzer (mahout) im fluss, umgeben von ganz vielen nepalesen. ehrlich gesagt können wir dem treiben nicht lange zuschauen. die nepalesen machen sich einen spaß daraus, auf den elefanten zu klettern und der mahout sorgt dafür, dass die männer nassgespritzt werden bzw. irgendwann quasi „abstürzen“. leider werde ich das gefühl nicht los, dass die herren komplett vergessen, dass das hier kein bullriding, also keine maschine ist, sondern ein lebendiges tier. sie kämpfen sich auf das tier hoch, ziehen, zerren und treten. manchmal ärgere ich mich, weil ich denke, dass bei vielen das bewusstsein und die feinfühligkeit für natur und tier völlig fehlt. wie gesagt, uns beiden wird das schnell zu viel und wir verlassen die johlende truppe.

allein im mini-dschungel

am grossen fluss angekommen, liegen die gaviale heute wie auf sonnenliegen am badestrand in einer reihe und sonnen sich. wir schlendern noch einmal den weg am damm entlang, halten nach weiteren tieren ausschau und trauen uns ein bisschen weiter ins dickicht. das wetter ist ein traum. es ist warm, die sonne lässt das flusswasser funkeln und glitzern und die schmetterlinge fliegen gutgelaunt neben uns her. und: stille. langsam wird es uns aber doch ein bisschen unheimlich. was wenn hier doch irgendein tier lauert? „beim nashorn auf einen baum flüchten. wenn man nicht hoch kommt, hinter den baum stellen. wenns kein baum gibt, im zickzack laufen. dem tiger nicht den rücken zudrehen. dem blick standhalten und langsam zurückziehen. mist, das mit dem bär hab ich vergessen“, zähle ich stefan auf. schluck. wir gehen zurück. stefan voraus, ich hinterher. ein bisschen gemein zerbreche ich einen trocknen ast mit meinen händen und lache herzlich, als sich stefan ruckartig umdreht und ich seinen blick sehe. sorry, aber das musste sein. zehn minuten später wirft er einen stein ins dickicht. ich zucke zusammen und habe wahrscheinlich den gleichen blick drauf. quid pro quo oder so.

da wir noch zeit und lust haben, möchten wir nochmal einen kleinen ausflug in den park machen. wobei, am ende erfahren wir, dass wir gar nicht richtig im park waren. das gab auch hitzige diskussionen mit den einheimischen, sprich agenturen, guides und unserem hotelmanager. weil uns das nicht richtig kommuniziert wurde. aber egal. beim nächsten ausflug wissen wir von vorne rein, dass wir nur in der bufferzone, also im wald vor dem park unterwegs sind. dann komme ich mir auch nicht verarscht vor. angeblich macht es auch keinen unterschied. aber manchmal bin ich schon ein prinzipienreiter, das gebe ich zu. ziemlich spontan gehen wir also in die kleine agentur, in der wir schon mal waren und fragen, ob wir heute noch einen kanu-ausflug machen können. zwanzig minuten später geht’s los. erst fahren wir ein bisschen im kanu, danach gibt’s noch einen dschungelwalk mit zwei guides. da wir das sehr spontan entschlossen haben, sind wir für den walk nicht ganz so passend gekleidet. kurze hosen, stefan blau leuchtendes t-shirt und auf meinem schwarzen shirt prangt groß der weiße schriftzug „love“. gut, das kann ja nicht verkehrt sein. aber die schuhe wechsle ich dann doch noch kurz.

ganz schön viele krokodile

mit dem jeep geht’s erst mal zum fluss rapti, wo wir mit anderen touris plus führer in ein langes, aus einem stamm gefertigtes, kanu steigen. der wasserspiegel kommt bedrohlich nahe. wenns hoch kommt sind das zwanzig zentimeter bis zum bootsrand. still aber flott schwimmen wir mit der strömung das flüsschen entlang. schon bald sichten wir das erste krokodil. ich hoffe, es ist satt und schläfrig. dann folgt ein auf das andere krokodil. manche etwas weiter entfernt, einige bedrohlich nahe. mit offenem maul, mit offenen augen. ein mini-kroko schaut aus einer höhle raus. leider sind wir manchmal so schnell unterwegs, dass fotografieren nicht möglich ist. diese viecher sind ja schon ganz schön beweglich. auch aus dem wasser raus. schluck! ein paar meter weiter sehen wir eins schwimmen. aber unsere guides haben die ruhe weg. einer von ihnen hat immer noch schön seine hand im wasser und lächelt über meine panik. da sich die teile nicht bewegen, frage ich, ob sie überhaupt echt sind. er lacht. ja, aber es wird nichts passieren. dann wird’s unruhig. vorne im wasser, mittendrin, steht ein nashorn. eine blockade sozusagen. okay, wir müssen alle aus’em boot raus und an land. mit uns zwei andere boote, die hinter uns waren. einer der guides ermahnt uns, ruhig zu sein. wir klettern die böschung hoch, laufen ein stück im wald und beobachten das tier von land aus. kurze zeit später bewegt es sich aus dem wasser. alle wieder rein ins boot. wir stecken ein bisschen fest, aber kurze zeit später geht die fahrt im krokodil-fluss weiter. so viele krokodile wie heute sieht man nicht oft, meint der guide. wir haben glück. die tiere können übrigens bis zu 150 jahre alt werden. ein paar eisvögel in knalligem blau fliegen uns über den weg. sehr cool. leider auch zu schnell, um sie aufs foto zu kriegen. im park und dem gebiet davor leben ungefähr 650 nashörner, 125 tiger und 40 – 45 wildelefanten. einer davon besucht mehrere monate im jahr die elefanten-station, um die weibchen dort zu begatten. am ende der fahrt, als wir aus dem boot aussteigen sage ich: „okay, ready for the tiger.“ und der guide lacht.

dem tiger auf der spur. oder er uns?

bevor wir in den wald eintauchen, gibt es noch mal die verhaltensregeln von unseren guides, die beide vishnu heißen. da beide mit ihren stöcken vor uns laufen, bin ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass uns keine krass wilden tiere begegnen werden. aber wer weiss. das trockene laub über das wir gehen macht einen riesen krach. ob stefan das mit absicht macht, dass der tiger nicht kommt? meist sind es trampelpfade denen wir folgen, manchmal auch ein bisschen querwaldein. wir durchstreifen das hohe dschungelgras, das in bälde abgebrannt wird, erfahren wir später. wenn dann die pflanzen neu treiben und ausschlagen, dann ist die chance wilde tiere zu sehen viel größer. vishnu unser hauptguide, der mit fernglas, vogelbuch und einem stock bewaffnet ist, hat in den zwanzig jahren, in denen er schon als guide arbeitet, ca. 25 tiger gesehen. man muss schon sehr viel glück haben. deshalb sind wir schon wieder misstrauisch, als wir eine tigerspur im sandigen boden entdecken und ihr ein stückweit folgen. kleiner showeffekt, um das ganze spannend zu halten? ab und an stoppen wir und lauschen in die stille bzw. hören, ob uns die vögel etwas mitteilen wollen. stefan vermutet, dass der tiger angetäuscht hat, rückwärts gelaufen ist, die spur gelegt hat und er jetzt uns folgt ; ) am ende haben wir ganz, ganz viele krokodile, tolle vögel, ein paar rehe, ein wildschwein-schatten, das poo (also die häufchen) von bär und leopard und viele moskitos gesehen. wir hatten einen grossartigen nachmittag. und laut stefan haben wir in der bufferzone, also im „vorort“ vom park mehr tiere gesehen, als er das letzte mal im park. das ist doch was. zum abschluss gibt’s wieder ne kleine überraschung. hinter der elefanten-aufzuchtstation steht, romantisch im sonnenuntergang, ronaldo. nicht der fussballspieler, sondern besagter wildelefant, der hier ein halbes jahr lang seine mädels besucht und beglückt. die vishnus warnen uns vorsichtig zu sein, da das wilde tier wohl auch schon einige menschen auf dem gewissen hat.

noch ein goody für uns in sauraha beim chitwan-nationalpark: an unserem letzten tag startet das food-festival. mit prozession. glückskinder! sag ich doch!
 
 

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