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laos ׀ paradiesisches luang prabang und die andere stadt

6. Juni 2018

von laos als reiseziel habe ich persönlich noch nicht so viel gehört. außer, dass die menschen total freundlich sein sollen. und da es sich so dicht an vietnam ran kuschelt, wollen wir das auch noch mitnehmen. die stadt luang prabang stand von anfang an fest, vientiane haben wir später noch hinzugefügt. leider. der funke ist nicht übergesprungen. in luang prabang dafür umso mehr.

zuckerwatte-turbulenzen

von hanoi geht es mit dem flugzeug durch ein fluffiges wolkenmeer nach vientiane. ich bin immer wieder fasziniert von der schönheit der sich auftürmenden, weißen zuckerwatte, die das flugzeug überraschenderweise ab und an zum wackeln bringt. erstaunlich, dass ein hauch von nichts so eine wirkung haben kann. meist kriegt man schon im flieger die ersten zettel, die man fürs visum ausfüllen muss. passbilder haben wir massig im vorrat, nur am bargeld scheitert es mal wieder. in dollar haben wir nur einen not-zehner. aber die männer am visa-schalter sehen das total entspannt. eine mitarbeiterin der airline geht mit uns einmal quer durch das kleine flughafen-gebäude zum geldautomaten, und bringt uns mit einem abstecher zum gepäckband, auf dem unsere zwei rucksäcke einsam und alleine ihre kreise ziehen, wieder zurück. et voila, freundlich lächelnd gibt man uns unsere stempel. genauso herzlich werden wir auch an der bushaltestelle des local bus empfangen. obwohl wir die einzigen im bus sind und der junge mann weiß, wo wir aussteigen müssen, wird während der fahrt jede haltestelle ausführlich angesagt. zauberhaft, wie er das macht und ein bisschen zum schmunzeln.

einmal die 14, bitte!

in laos gibt es auch wieder tuk tuks. dennoch wollen wir am nächsten tag mit dem local bus zum buddha park fahren. ist doch noch einen ticken günstiger – und natürlich aufregender. alleine den richtigen bus zu finden, gestaltet sich wieder spannend. die temperaturen sind hier ähnlich wie in vietnam und als wir zu fuss eine viertelstunde später am großen busbahnhof ankommen, sind wir schon komplett durchgeschwitzt. man schickt uns noch eine ecke weiter. also laufen und danken wir freundlich für diverse tuk tuk-angebote, offerierte riesenbaguettes und gegrillte bananen mit sauerkraut und/oder zwiebeln und finden inmitten des trubels der marktstände tatsächlich bus nummer 14. mit laufendem motor und klimaanlage. yay! wir stehen noch ein weilchen und diverse fahrgäste mit riesigen mengen an tüten und kartons steigen noch hinzu.

definiere park

ungefähr eine halbe stunde später passieren wir ein großes tor und stehen kurz darauf an der grenze zu thailand. und fump! ist der bus fast leer. am buddha-park angekommen sind wir schon wieder etwas ernüchtert. die erste enttäuschung war vientiane selbst. kein sehr schöner ort. irgendwie sind wir auf der suche nach etwas, was uns verzaubern könnte – aber fehlanzeige. außer den freundlichen, aufgeschlossenen menschen hat uns hier noch nichts so wirklich beeindruckt. nun stehen wir vor dem park, den wir uns in unserer fantasie auch ganz anders vorgestellt haben. er war der grund, warum wir eigentlich hierher gekommen sind. ein park mit vielen, großen, geheimnisvollen, schattenspendenden bäumen, darin verstreut, und vielleicht sogar etwas versteckt, die vielen buddhas und zahlreiche andere statuen. realität: der buddha-park hat vielleicht die größe eines fußballfeldes und auf engstem raum tummeln sich ca. 200 buddhas, dämonen, menschen und tiere aus beton. der große, liegende buddha misst 120 meter. keine frage, die skulpturen sind interessant und schön und natürlich kann man hier auch zwei stunden verbringen, um zu kucken und zu fotografieren, aber die vorstellung war eben eine andere. in der prallen mittagshitze schlucken wir unsere enttäuschung hinunter, hangeln uns von mini-schattenplatz zu mini-schattenplatz und machen das beste draus. im park ist nicht sehr viel los. lediglich bunte, aufgeregte schmetterlinge wirbeln unermüdlich um mich herum. könnten sie sprechen, stelle ich mir vor, wären sie sicherlich ganz schön schwatzhaft. ; )

flötentöne

als wir so schlendern hören wir im hintergrund sanfte flötenmusik. eine schöne melodie. ich folge den friedlichen tönen und sehe von weitem, hinter einem zaun, lampions in einem baum hängen. darunter sitzt, auf einer art kleinem altar, ein mann in glitzernder robe, eine dicke gebetskette um den hals, die flöte beklebt mit mosaiksteinchen. erst jetzt sehe ich, dass der baum golden angesprüht und mit diversen vögeln, bildern und windspielen verziert ist. als ich näher komme, unterbricht der mann sein spiel und fragt mich in schlechtem englisch und mit erschreckend unsanfter stimme wie mein name ist und woher ich komme. er komme aus indien, erzählt er uns und er wolle mich segnen. durch unser gespräch werden andere besucher aufmerksam und kommen ebenfalls näher. unsere weitere kommunikation scheitert leider an sprachschwierigkeiten. also widmet er sich lieber denen, die ihn verstehen. seine rechnung geht auf. nach kurzer zeit stehen einige besucher um ihn versammelt, und die meisten von uns werfen etwas in seinen spendenkorb. ich mag das, wie er sein plätzchen eingerichtet hat und auf sich aufmerksam macht. was er erzählt, verstehe ich leider nicht und die anwesenden sprechen leider kein englisch. als alle gesegnet sind, kehrt er zurück zu seinem flötenspiel, das uns weiterhin durch den park begleitet.

von der hölle in den himmel

der park ist nicht sehr groß, deshalb rennt man immer wieder den gleichen menschen über den weg. zum beispiel dem mönch, der gefühlt jeden buddha und jeden besucher fotografiert. uns baut er zusätzlich sogar in ein video ein. zurück am anfang des parkes klettern wir noch auf die große, begehbare, ovale kugel. man betritt das gebilde durch den mund eines dämonen, durchschreitet dann drei ebenen, die die hölle, die erde und den himmel symbolisieren, um am schluss beim baum der erkenntnis zu landen. das „dach“ bietet einen coolen blick über das gelände. genau wie der obelisk am anderen ende des parks. diesen sollte man allerdings nur besteigen, wenn man schwindelfrei ist. die stufen sind extrem schmal und der abstieg ist nicht ganz ohne. mein mantra lautet hier: nicht nach unten sehen. nicht nach unten sehen.

zurück an der staubigen straße vorm park setzen wir uns an die bushaltestelle, die auch nur wenig schatten spendet, und kauern uns unter den kleinen regenschirm. ob der bus tatsächlich kommt? tut er. und so fahren wir auf den teils unbefestigten straßen, wieder vorbei an der grenze, kleinen dörfern und einer drogenfreien schule (das wird auf einem schild so beworben!?) zurück nach vientiane. abends machen wir noch einen kurzen abstecher auf den night market.

fortbewegungsmittel für mädchen

da es uns am nächsten tag für große spaziergänge zu heiß ist, mieten wir uns spontan einen scooter. einen mädchen-roller meint stefan, weil rosa-weiß. von weitem löst der triumphbogen, der ein stück weit seinem vorbild in frankreich nachempfunden, und den vielen soldaten, die während des unabhängigkeitskrieges gestorben sind, gewidmet ist, noch keine begeisterungsstürme aus. sarkastischerweise beschreibt ein schild am bau selbst das gebäude als ein ‚monster aus beton‘. aber, am ende bin ich doch überrascht. das schönste offenbart sich nämlich erst, wenn man näher kommt. die decke des gewölbes zeigt wunderschöne gemälde und motive aus dem laotischen buddhismus. die torbögen sind ebenfalls mit tollen motiven, mit hinduistischen einflüssen, verziert. von ganz oben, gegen eine geringe gebühr kann man die treppen hochsteigen, bietet sich ein blick über die stadt.

lao für fortgeschrittene

hunger! an einer straßenecke sehen wir an einem stand mehrere einheimische sitzen. unser zeichen, dass es hoffentlich gut schmeckt. es gibt sogar eine englische karte und wir bestellen vegetarische nudeln für mich und eine suppe mit nudeln und beef für stefan. am nebentisch fließt die konversation und das bier. einer der männer, dem bier am meisten zugetan, begrüßt uns mit handschlag und redet freundlich auf uns ein. auf lao selbstverständlich. unser versuch ihm begreiflich zu machen, dass wir kein wort verstehen, ignoriert er einfach. also lassen wir ihn reden und erzählen und stoßen ungefähr alle zwei minuten mit ihm an. er schenkt uns zwei pflaumen und bietet uns immer wieder seine nudeln an. sein kollege macht hinter seinem rücken schon zeichen, von wegen zuviel bier intus. auch als unser essen kommt, hält ihn das nicht ab. zwischenzeitlich sitzt er schon mehr an unserem tisch und redet munter auf uns ein. die frau des restaurants schaut etwas kritisch zu uns rüber. ich lache nur und zucke mit den schultern. passt schon. wir sind noch am essen, als er uns plötzlich per pantomime ankündigt, dass er jetzt ein schläfchen machen muss. ja, besser ist das. netterweise stellt er uns dann doch seinen rest nudeln auf den tisch und sein eigentlich bisher zurückhaltender kumpel fragt uns noch, ob wir denn ein paar sind und macht eine, naja, zweifelhafte handbewegung und lacht sich nen ast. wir zwinkern und lachen mit. und fröhlich wackeln sie von dannen in richtung mittagsschläfchen.

seelenwanderung

frisch gestärkt umkreisen wir die goldene stupa beim pha that luang tempel und besichtigen dann, angelockt vom liegenden buddha, den tempel that luang tai direkt daneben. an der seite des tempels entdecke ich entlang einer mauer kleine urnengräber, an denen teilweise porträts der verstorbenen angebracht sind. ungewöhnlicherweise hängen zwar schlösser lose an den türen, aber diese stehen offen und geben den blick auf die urnen frei. hm? leider finde ich direkt drumherum niemanden, dem ich ein paar fragen stellen kann. vielleicht soll es den seelen leichter gemacht werden, zu gehen?

ich entledige mich meiner schuhe und betrete die große halle gegenüber und schaue mich um. die wände und decken sind über und über mit bildern aus dem leben buddhas bemalt. die quietschigen farben erinnern fast an einen comic. in der halle verteilt stehen verschiedene gefässe, sitzkissen, fächer, etc. als hätte vor kurzem ein fest stattgefunden. der alte hund, der sich auf dem kalten fliesenboden zusammengekringelt hat, zuckt nur müde mit der augenbraue, als ich ihn begrüße. ein alter mann kommt auf mich zu, in der hand ein paar geflochtene armbänder. lächelnd lehne ich dankend ab. als wir das gelände verlassen wollen, sehe ich ihn von weitem noch einmal und laufe ihm entgegen. das lächeln auf seinem gesicht, als er mich auf sich zukommen sieht, ist wahrscheinlich das schönste am ganzen tag. er bindet mir das armband um, spricht einen segen und nimmt meine spende entgegen.

wir machen noch einen kurzen abstecher an den mekong, holpern über unbefestigte straßen, stellen aber schnell fest, wir müssen aus der sonne. also geben wir den pussyroller zurück und beschließen damit quasi unsere besichtigung von vientiane.
 

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wow-momente hoch über laos

schon der flug von vientiane nach luang prabang startet sehr aussichtsreich. auf dem herflug von vielen wolken verdeckt, präsentiert sich uns heute ein wunderschönes laos von oben. unzählige grüne, plüschige hügel recken sich gen himmel, inmitten ein riesiger see mit unzähligen kleinen, von bäumen bewohnten inselchen, die umgeben sind von türkisblauem wasser. wow! man kann sich gar nicht satt sehen. und dann luang prabang selbst. wieder mal eine zauberhafte, kleinstadt, die einen (oder mich) gleich gefangen nimmt. zwischen den zwei hauptstraßen die parallel zum mekong verlaufen, gehen viele kleine sträßchen und gassen ab, in denen sich zahlreiche kleine gästehäuser befinden. in einer davon liegt auch unser guesthouse. der junge man an der rezeption wirkt etwas verpeilt und sein englisch ist mäßig, aber er ist mega freundlich und sympathisch.

höchster wohlfühlfaktor

intuitiv haben wir uns wieder im richtigen stadteil einquartiert. schon beim ersten spaziergang durch die straßen fahre ich meinen puls runter und bin überwältigt von der gelassenheit, die der ort ausstrahlt. obwohl auch hier durchweg alles auf tourismus ausgerichtet ist. die kleinen, niedrigen kolonialbauten, die ansprechend mit viel grün und holz dekorierten ladengeschäfte, cafe und restaurants, unterbrochen vom royal palace, verschiedenen klöstern und dem aufgang zum mount phousi.

ziemlich spät kommen wir zum wat xieng thong, dem bekanntesten kloster, dessen tempel nicht nur der älteste von luang prabang ist, sondern auch der einzige, der aus dem 16. jahrhundert erhalten ist. zutritt bis 18 uhr, nur noch eine halbe stunde. das könnte knapp werden. ich leihe mir einen langen wickelrock, bezahle das eintrittsgeld, und lasse mich von den in der sonne glitzernden mosaike und goldenen verzierungen und zeichnungen verzaubern. kleine szenen aus dem leben der laoten, eingerahmt von blumen und palmen. auf einer anderen wand prangt einer großer lebensbaum. weil es schon so spät ist, bin ich so gut wie alleine und kann mir alles in ruhe ansehen. das tief nach unten gezogene dach der ordinationshalle ist typisch für die architektur in luang prabang. später lese ich, dass die form eine glucke darstellen soll, die schützend ihre flügel über den kücken ausbreitet. schöner gedanke.

innere zufriedenheit

die stimmung ist perfekt, der ort hat eine außergewöhnliche wirkung auf mich. ich fühle mich ausgeglichen und völlig frei. am rande des areals pflückt ein mann mit einer langen selbstgebauten vorrichtung mangos von den bäumen, ein anderer mitarbeiter schließt die türen der kapelle und der bibliothek und plötzlich steht die frau vom eintritt neben mir. sie möchte gerne feierabend machen und ich gebe ihr meinen rock. ob es okay ist, dass ich hier und so noch kurz bleibe? sie nickt. erst jetzt realisiere ich, dass zwischenzeitlich niemand mehr am eingang sitzt und man quasi ohne zu bezahlen das tempel-gelände betreten kann. so wie zwei touristen, die bis sechs uhr gewartet haben und jetzt um die gebäude schleichen. kann man machen, muss man aber nicht.

gefährdete traditionen

es ist sechs uhr. ein paar mönche tauchen auf und schlagen den riesigen gong, um zum gebet zu rufen. schlimm ist, dass die orangefarbenen gewänder auf fotografen eine magische anziehungskraft ausüben. kennt ihr das? ich versuche mich zu beherrschen und fotografiere nur von hinten (wir verzichten auch auf den besuch und das fotografieren des morgendlichen almosenganges, da überall hinweisschilder stehen mit regeln und bitten, und ich gelesen habe, dass man sogar schon daran gedacht hat, die alte tradtion einzustellen, da das ritual immer mehr zum morgendlichen touristen-ponyhof wird. wäre das nicht fatal?). als immer mehr mönche auftauchen und sich in die halle begeben, ziehe ich mich zurück, da ich mit meiner kurzen hose einfach falsch gekleidet bin. leider konnte ich nicht mehr alle gebäude anschauen, aber dennoch verlasse ich den tempel mit einem seligen lächeln im gesicht. auf dem weg zurück zum guesthouse hören wir aus den verschiedenen tempeln am weg die gebete der mönche.

zuckersüße handarbeiten

später am abend schlendern wir auch hier über den nachtmarkt, der jeden abend in der hauptstraße stattfindet. am spätnachmittag wird die straße gesperrt und die verkäufer fangen an, ihre stände aufzubauen. abends schreitet man dann unter den dächern vieler pavillons durch die reihen und bestaunt die vielen handgearbeiteten süßen taschen, notizbücher mit handgeschöpftem papier, haarbänder, kleider, stoffe und teppiche mit wunderbaren mustern. hätten wir doch nur mehr platz im gepäck… aber zwei kleine, lustige täschchen für unser nähzeug und schmuck, sowie ein notizbuch zum malen für stefan kaufen wir dann doch. die verkäuferinnen haben ein ritual: sobald sie etwas verkauft haben, schlagen sie mit den eingenommen geldscheinen auf verschiedene artikel die noch so rumliegen. soll wahrscheinlich glück bringen für das weitere geschäft.

deutsches englisch

am nächsten tag stehen wir pünktlich um neun abfahrbereit an der rezeption. schon am vortag haben wir uns über die rezeption einen minivan zum kuang si wasserfall gebucht. am gesichtsausdruck des jungen mannes sehe ich, dass er uns wohl vergessen hat. schnell greift er zum handy und fünf minuten später steht ein tuk tuk fahrer vor uns. nicht schlecht, das organisationstalent. allerdings wollte er kein tuk tuk sondern einen minivan. also schickt er das tuk tuk wieder weg und noch mal fünf minuten später steigen wir oben an der straße in einen minivan zu einigen anderen touristen. witzig, dass man deutsche oft gleich an ihrer art englisch zu sprechen erkennt. so auch mein sitznachbar. allerdings „outet“ er sich erst auf der rückfahrt. vielleicht will er einfach in ruhe den wasserfall genießen und hat angst, wir heften uns an seine fersen? da kennt er uns aber schlecht.

geldschieberei

die fahrt dauert etwa 45 minuten und kurz vor dem ziel hält der fahrer auf offener straße plötzlich an, dreht sich um und macht ein handyfoto von uns allen. wir schauen uns verblüfft an. was passiert jetzt!? dann steigt er aus, macht die seitentür auf und meint, wir müssten jetzt alle 20 000 lak eintritt bezahlen. äh okay, können wir das nicht machen, wenn wir da sind? nein, jetzt. später hängt dann da ein schild, auf dem wir sehen können, was der eintritt kostet. etwas widerwillig kramen alle das geld raus und wir ahnen schon, dass da sicherlich was getrickst wird, damit der fahrer noch ein bisschen dazu verdient. vielleicht sitzt seine schwester an der kasse und lässt uns so rein? oder er teilt halbe-halbe mit der dame am eintritt. geld reicht er auf jeden fall keines rüber, als wir ankommen. für uns ist es im enddefekt egal. der eintritt kostet 20 000. aber die nummer auf der straße war mehr als schräg und kriegen wir kein ticket fürs souvenir-album.

mondbären am morgen

asiatische schwarzbären heißen uns gähnend und im schatten dösend willkommen. leider bleibt nicht viel zeit, um die süßen tiere, auch mondbären genannt, länger zu beobachten. in zwei stunden müssen wir wieder am parkplatz sein und ich weiß, dass man einen berg hochsteigen kann. also los.

bäääääm!

was gibt es doch für paradiesische fleckchen auf dieser welt! der wasserfall und die landschaft drum herum ist ein traum. ein kleines paradies, an dem man sich nicht satt sehen kann. beschützt und umgeben von riesigen bäumen, palmen und herrlichen blumen sucht sich das türkisblaue wasser, verteilt über helle kalksteinfelsen und mehrere ebenen seinen weg, um in großen becken kurz zu rasten, um sich dann weiter nach unten in die fantastische landschaft fallen zu lassen. wow!

die quelle des ursprungs

wie immer tragen wir nicht ganz die richtigen schuhe, aber für feste wanderschuhe war es uns doch zu warm. also steigen wir in flip flops und birkenstock den weg zum ursprung des wasserfalles hinauf. der weg ist noch etwas glibbschig, da es meist nachts ziemlich schüttet und selbst die stufen einer hölzernen treppe werden vom fließenden wasser vereinnahmt. wie immer sind auf dem weg nach oben nicht so viele menschen unterwegs. zu heiß und beschwerlich. oben angekommen hat man zwar keinen blick auf den wasserfall, der sich nach unten stürzt, aber auf den fluss des ursprungs und die kleine bachlandschaft, die sich über moosbewachsene steine und äste durch den wald zieht. welch schöne atmosphäre, um einen moment zu verweilen. wieder mal schade, dass wir nicht mehr zeit haben. wir ignorieren das schmale, rutschige brett und waten barfuss durch das seichte wasser auf die andere seite, wo der weg wieder nach unten führt. ich höre stefan fluchen und sehe, wie er sich angewidert einen blutegel vom zeh zupft. unser (deutscher) mitfahrer taucht hinter uns auf, verzichtet aber immer noch auf einen gruß sondern lächelt nur, als ich ihn vorbei lasse. achtsam begeben wir uns wieder nach unten. mittlerweile sind uns schon so viele verletzte touristen mit verbänden und krücken begegnet, dass wir doppelt vorsichtig sind. wie sch… wäre das denn, wenn sich einer von uns verletzt? deshalb obacht!

türkisblau und eisig

in weiser voraussicht haben wir die badesachen eingepackt. ich entscheide mich allerdings dagegen, da ich die kamera nicht draußen liegen lassen möchte und wir nur noch eine halbe stunde zeit haben. stefan hadert kurz ob seiner begegnung mit dem blutegel, entscheidet sich dann aber doch gegen die psychose und für das bad. ; ) ihr könnt euch seinen zauberhaften gesichtsausdruck nicht vorstellen, als er eintaucht ins eiskalte nass. eine mischung aus „mist, ist das kalt“ und „rette mich“. hinter ihm steht eine schlotternde, asiatische touristin im wasser und schlenkert frierend mit den armen. ich weiß nicht, was besser ist. sich draußen stehend einen abzuschwitzen wie ich, oder im wasser zu frieren wie die zahlreichen touris. aber der wettergott meint es auch gut mit mir. die abkühlung für mich kommt von oben. als wir zum parkplatz zurücklaufen, fängt es richtig zu schütten an. krasses timing. glückskinder!

reisen öffnet die seele

zurück im bus hat mein nebenmann beschloßen, nun doch ein kleines gespräch zu führen. ursprünglich aus thüringen lebt er seit einiger zeit in münchen, durchlebt gerade eine scheidung und überlegt, wieder in seine heimat zurück zu kehren. die unerfreuliche phase seines lebens will er nun nutzen, um zu reisen und sich über einiges klar zu werden. erstaunlich, wie viel man über einen menschen innerhalb kürzester zeit erfahren kann. man spürt ein bisschen seine zerrissenheit, vielleicht auch die enttäuschung über die gescheiterte ehe und wünscht ihm, dass er seinen weg schnell findet.

ahhh und autsch!

da wir mittags schon wieder zuhause sind, mache ich direkt einen termin aus zur ganzkörpermassage. eigentlich wollte ich mich ja in asien quasi jeden zweiten tag massieren lassen, aber bisher waren die preise für massagen ganz schön hoch. hier bezahle ich für eine stunde traditionell laotische ganzkörpermassage sieben euro. zuerst werden mir die füsse gewaschen, dann bekomme ich eine fake-adidas-sporthose und ein hemdchen das ich mir überwerfen soll. die massage ist eine mischung zwischen wohltat und schmerz. klar könnte ich sagen, dass sie weniger drücken soll. aber wir sind ja nicht im streichelzoo. wenn ich vor schmerz wegzucke, was hauptsächlich an der rückseite der beine passiert (verklebte-faszien-alarm!) , wird der griff automatisch sanfter. ende vom lied sind ein paar blaue flecken am nächsten tag. klingt schlimmer als es war. ich habs schon auch genossen und war entspannt! als wir am nächsten tag eine touristin mit blauen flecken an der gleichen stelle sehen ment stefan: „kuck die war da bestimmt auch. siehst du die signatur der masseurin?“ da ich null an trinkgeld gedacht habe, gehe ich abends noch mal vorbei mit einem trinkgeld und einem kleinen magneten. sie strahlt übers ganze gesicht.

fressgasse

auf der suche nach leckerem einheimischen essen finden wir abends die beste gasse in ganz luang prabang. in dem kleinen, engen seitensträsschen reihen sich ein paar stände mit sitzmöglichkeiten aneinander. auf den grills brutzeln goldbraune rippchen, knusprige würstchen, leckerer fisch und hähnchen-spieße. am nächsten stand gibt es alle beilagen, die das herz begehrt. das paar, an dessen stand wir landen, kuckt ein bisschen grimmig, aber davon lassen wir uns nicht beeindrucken. wir bestellen eine grobe wurst, einen fisch für zwei und einen grünen papaya-salat. mhmm, alles zum reinlegen. köstlich! als wir so sitzen und essen läuft immer wieder ein kleiner junge mit plastiktüte vorbei und kuckt auf unsere teller. er scheint die reste einzusammeln, die die leute übrig lassen. als wir ihn fragen, ob er eine frische wurst möchte, leuchten seine augen und ein grinsen macht sich breit. aufgeregt läuft er gleich zu seinem freund und berichtet. wir kommen mit dem jungen paar neben uns aus malaysia ins gespräch und führen ein angeregtes gespräch über malaysia, laos, urlaub und das leben. was für ein perfekter tag!

radeln im regen

an unserem letzten tag in laos mieten wir uns für den nachmittag ein fahrrad, um die gegend ein kleines bisschen weitläufiger zu erkunden. vorbei an bunten marktständen, cafe und restaurants landen wir unten am fluss, wo ich eine mega-riesen-spinne entdecke. wuaaah! das wetter ist ein bisschen wechselhaft und es sieht nach gewitter aus. fantastisch die stimmung, als wir am mekong entlang radeln. bis es anfängt zu tröpfeln. früher als geplant geben wir deshalb unsere fahrräder wieder zurück und wohnen noch ein bisschen in unserem schönen zimmer, bevor wir uns am abend nach dem regen zum sonnenuntergang richtung mount phousi aufmachen.

sonne: ich habe heute leider kein foto für dich!

329 treppenstufen gilt es zu bewältigen. machen wir mit links. das mit der sicht und sonnenuntergängen gelingt uns ja öfter nicht so richtig. so auch hier. dennoch teilen wir uns den platz mit diversen touristen, die mal wieder die ganze bandbreite an posing an den tag legen. der schön gefärbte himmel bleibt leider aus. wir bleiben bis es dunkel ist und machen uns dann mit der taschenlampe auf den rückweg. an diesem abend ist die frage wo wir abendessen schnell geklärt. natürlich in der fabelhaften gasse. es gibt wurst, hühnchen und schwein sowie einen gemischten beilagenteller. der kostet 15 000 lak, das sind umgerechnet ca. 1,50 euro. und dennoch gibt es backpacker, die soviel auf einen teller packen, dass es eigentlich drei sein müssten. da ist ein bisschen fremdschämen angesagt. auch wir versuchen günstig zu reisen, aber das ist ehrlich gesagt ein bisschen frech. es ist schon super günstig und die menschen investieren auch viel zeit und geld in die zubereitung. vielleicht dann einfach mal doppelt bezahlen?

die zeit in laos war kurz, aber großartig. vientiane würden wir persönlich nicht mehr bereisen, aber luang prabang und die gegend drum herum ist wirklich ein traum. dahin würde ich jederzeit zurück kehren. die stadt ist mega entspannt, die menschen sind freundlich und aufgeschlossen, die natur fantastisch und das essen unfassbar lecker.
 

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  1. Hach, ich bekomm direkt Fernweh 🙂 Laos habe ich damals leider zugunsten von Vietnam aulassen müssen. Die Natur sieht unglaublich schön aus. Gute Reise weiterhin. Boris

    1. hey boris,
      schön von dir zu lesen. die landschaft rund um luang prabang und von oben aus dem flugzeug war tatsächlich der knaller. aber auch in vietnam hat uns die natur umgehauen.
      und: fernweh ist immer gut. vor allem, wenn es irgendwann gestillt wird. schon pläne? ; )
      viele liebe grüße von christine & stefan

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